Nähme man das neuste Gemeinderating der Weltwoche als Referenz, wäre Männedorf im Vergleich mit Wald klarer Favorit. Während die Seegemeinde dort den stolzen achten Rang belegt, ist der frühere Industriestandort im Zürcher Oberland nur in punkto Topographie höher oben. Mit Rang 377 ist wahrlich kein Blumentopf zu gewinnen.
Auf dem Fussballplatz aber sahen sich die Walder angestachelt, die Gäste von der Goldküste unbedingt schlagen zu wollen. Die hart geführten Zweikämpfe waren ein Indiz dafür. In Führung gingen dann aber die Männedörfler, bei denen es in der Mannschaftsaufstellung wiederum zur einen oder anderen Rochade kam. Florian Zollinger eröffnete das Score gegen seinen Lieblingsgegner. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams an der Laupenstrasse hatte der Jungspund gar dreimal eingenetzt.
Trotz Führung zeigten die Männedörfler an diesem Vormittag wieder einmal, dass sie Nachmittags- und Flutlichtspiele gegenüber einem sonntäglichen Frühschoppen klar bevorzugen. Nach einem Freistoss bekundeten sie bereits früh im Spiel enorm viel Glück, dass der Ball vom Innenpfosten abprallte. Später liess ein weiterer Walder Abschlussversuch das Aluminum scheppern.
Viele Karten verteilt
Insgesamt war es das Heimteam, das über weite Strecken spielbestimmend war. Und so schaffe diese Truppe, die genau genommen eher die Juric & Co. KG ist, denn auch die Kehrtwende. Diese wurde allerdings auch wesentlich begünstigt durch die strenge gelb-rote Karte gegen Männedorfs Fabrice Spielmann. Dieser hatte sich nach seiner ersten Verwarnung gleich zu Beginn des Spiels noch eine zweite eingefangen. Generell schienen die Karten beim Unparteiischen an diesem Vormittag eher locker zu sitzen. Munter verteilte er Verwarnungen – mehrheitlich an die Männedörfler, die damit schon wieder einige Strafpunkte auf dem Konto haben.
Resultatmässig wäre heute aber mit etwas mehr Wettkampfglück wohl mehr drin gelegen. Am Ende gab es wie so oft auch die eine oder andere diskutable Szene, in der zu Ungunsten Männedorfs entschieden wurde. Nachdem sich Florian Zollinger durchsetzen konnte, wurde dieser im Strafraum von den Beinen geholt. Der von den Gästefans erwartete Pfiff blieb aber aus, was einige Proteste nach sich rief. So aber blieb es letztendlich bei der bitteren Auswärtsniederlage. Als Nächstes bekommt es Männedorf dann mit dem FC Weisslingen zu tun und wird in diesem Heimspiel – bei Flutlicht notabene – bestrebt sein, endlich wieder zu punkten.
FC Wald – FC Männedorf II 3:1