“Es git kei schlächts Wätter – nur schlächti Chleider” galt diesen Sonntag nicht auf dem Frohberg. Es regnete zeitweise so stark, dass sogar Trainerlegende und grosser ZSU2 Fan Roger sich unter dem Dach des Materialcontainers versteckte. Um ihn versammelte sich eine ganze Traube von Zuschauern, man konnte fast schon von einer Fankurve sprechen, die die jungen Blauen tatkräftig anfeuerten. In Stäfa ist das Anfeuern seiner Lieblingsmannschaft sowieso Pflicht, gleichwohl Perfektion. Allen voran der allseits bekannte und geliebte ”Scharfe Egge” und dieser “schärferi Egge” (Neue Namensvorschläge bitte an Meli, sie ist noch nicht ganz zufrieden) angeführt von Roger statt Marvin machte nicht nur bei Zürisee United, sondern auch beim Gegner Eindruck (Positiv oder Negativ sei dahin gestellt).
Pünktlich zum Spielanpfiff trudelten die (zu vielen) verletzten Spielerinnen ein, um das Team von der Seitenlinie zu unterstützen. Beherzt verschanzten sie sich unter den Kuscheldecken, die auch gerne mit den grosszügigen Spenden von der Bussenliste aufgestockt werden dürfen. Allen voran Technikerin Moira Flöss, die nicht einmal beim «Fähnlen» auf den Luxus der Decken verzichten musste (siehe Foto). Auch auf dem Feld sah man zumindest in den ersten 25 Minuten beherzten offensiven Fussball, es wurde (ungewohnt oft) auf das gegnerische Tor geschossen und auch die Eckbälle kamen perfekt vors Tor gezirkelt. In der 10. Spielminute ging das Heimteam durch Henchoz mit 1:0 in Führung. Doch die Begeisterung hielt nur kurz. Schockmoment 5 Minuten später, Hannah Tresch wurde unglücklich im Gesicht getroffen und konnte nicht mehr weiterspielen. Nicht einmal Krankenbruder Raffi’s Bemühungen um die richtige Traubenzucker Sorte (Zitrone oder Beeri?), vermochten ihr zu helfen. Der nächste Schlag liess auch nicht lange auf sich warten. Thalwil hatte bis zu diesem Zeitpunkt kaum nennenswerte Torchancen, nutzen aber den ersten Stellungsfehler der ZSU Hintermannschaft zum 1:1 Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Nachwuchsteam stärker und ging nach einer knappen Stunde durch Pfammatter wieder in Führung. Nur 5 Minuten später erzielte Decken-Liebhaberin Flöss sehenswert das 3:1, ihr erstes Tor für Zürisee United. Doch leider war die Partie noch nicht vorbei und ZSU2 verlor die Ruhe und somit auch die taktische Ordnung auf dem Feld. Den 3:2 Anschlusstreffer kassierte man in der 74. Minute und der (aus stark offsideverdächtiger Position) erzielte Ausgleich zum 3:3 folgte dann in der
89. Minute. Man hatte aber noch Zeit zu reagieren doch sowohl die heute starke Juniorin Stirnemann wie auch Pfammatter vergaben ihre Torchancen.
Nach dem Schlusspfiff sah man ein sehr unzufriedenes Zürisee United, diese Partie hätte man gewinnen können, ja man hätte sie gewinnen müssen.
Nächstes Spiel: Sonntag, 02. Oktober 2022, FC Wädenswil 2 – ZSU2, Sportanlage Beichlen, 12:00 Uhr
Anja Spycher