FC Gossau – Männedorf 2:2 (0:1)
Wenn am Freitag das After-Work Bier erst um 10 Uhr abends getrunken wird, dann bedeutet dies, dass wieder Veteranenfussball gespielt wird. Und auch Veteranenfussball bedeutet, dass ein Grossteil der Spieler sich in der Kabine mit Dul-X und Perskindol aufwärmt – wohl auch ein Relikt aus den 80/90-er Jahren. Und ganz speziell ist, dass Spieler dem Berichteschreiber erzählen, wie die Situation im Text zu beschreiben ist. Da kratzt wohl etwas das Ego und spielt der Stolz mit, dass man auch noch in diesem Alter dem Ball nachschlendern mag.
Es schien, dass der FC Männedorf in den ersten Minuten noch ganz von den Dämpfen der Sportcremes benommen war. Der FC Gossau war mehrheitlich im Ballbesitz und drückte. Dann aber ein Traumpass von Aui in die Schnittstelle zu Schwarz, der zunächst am Torhüter scheiterte, doch reagierte Fabio geistesgegenwärtig und beförderte den Ball hinter die Torlinie: 1:0 für Männedorf. Nur Minuten später dann die Sondereinlage von Goalie Mäde, der den Ball beim Elfmeterpunkt aus unerklärlichen Gründen dem Gegner überliess. Der Gossaustürmer brachte es aber irgendwie fertig, das Leder völlig unbedrängt neben das Tor zu setzen. Ein Weltklasse Fail!
In der Pause lobte der Trainerstaff das teils gute Passspiel und die Szene, in welcher über 3 – oder sogar 4 (!)- Stationen direkt gespielt wurde – auch das ist Veteranenfussball in der Schnapsliga. Auf alle Fälle ging es mit 2 Einwechslungen weiter. Der junge Hümbeli, ganz frisch gekommen, versuchte gleich mit einigen Rushes die Gossauer Hintermannschaft zu überraschen. Auch die andere Neueinwechslung Paez hatte eine Grosschance, der Schuss verfehlte das Tor aber knapp. Dann ein nicht unbedingt notwendiger Corner von Gossau, welcher bei 2 völlig ungedeckten Stürmer landete und schon hiess es 1:1. Die Widenbaderelf liess sich aber nicht beirren und wenig später gelang Piccirillo eine Traumflanke, welche Paez völlig freistehend und eiskalt zur 2:1 Führung nutzte. Und so wäre das Spiel auch geendet, wenn Gossau nicht 2 Minuten vor Schluss glücklich zu einem Einwurf gekommen wäre. Der Ball landete schnell beim Stürmer und nach einer Körperberührung mit dem breit gebauten Michi Müller zeigte der Schiri auf den Elfmeterpunkt. Der Penalty ergab den Endstand von 2:2. Das Spiel entsprach etwa der verkorksten Vorrunde, welche mit einem Sieg und 3 Unentschieden nicht der Erwartungshaltung entspricht. Für die Rückrunde wird Besserung gelobt.
Männedorf mit: Sonderegger, Inverso (Hümbeli), M. Müller, Trachsler (Piccirillo), Braunschweig, C. Müller, Ruzhdi, Autino, Pasquarella, Linciano (Luongo), Schwarz
Bericht: Stefan Braunschweig