“Hä wo sind alli?” ertönte es von der ganz ungewohnt pünktlichen Orni, als sie die leeren Gänge des FC Stäfa Clubhauses durchschritt. Denn die von den Ciancio’s gepriesene Pünktlichkeit muss um jeden Preis eingehalten werden, obwohl Chef Raffi sehr grosszügig über einige glasklare Zuspätkomm-bussen hinweg schaute. Dafür gab es zur Matcheinstimmung noch ein bisschen Show von Pfammatter in der Garderobe und so machte Frau sich auf den Weg auf den Platz.
Schon kurz nach dem Anpfiff merkte man die spielerische Überlegenheit von ZSU2. Das berühmte Kurzpassspiel funktionierte exquisit und man konnte den Ball in den eigenen Reihen behalten. Trotzdem fiel es schwer, einen guten Abschluss aufs Tor zu bringen. Ebenfalls spielten die Gäste fachsprachlich nur kick and rush. In Blessano’s sehr poetischen aber akkuraten Worten: “mir hend de Ball, baued uf und verkacked, die andere kicked füre, oh nei sorry z wiit, mir hend en wider, baued uf und verkacked nomal.” Nach langem hin und her in der gegnerischen Hälfte fasste sich Flügel Bürgi ein Herz, schnappte sich den Ball und flankte ihn wunderschön auf den Fuss von Stürmerin Tognoni, die zum 1:0 eintopfte. Die Freude und Erleichterung waren gross. Leider waren sie nur von kurzer Dauer. Zeugenaussagen zu Folge, die Verfasserin dieses Textes war gerade den Pausentee holen, verwandelten die Gegnerinnen einen Eckball herrlich per Kopf zum 1:1 Ausgleich.
Nun sammelte ZSU Kraft im einzigen Schatten auf dem A-Platz: zusammengequetscht hinter dem Spielerhäuschen. Die Gegnerinnen waren schlagbar, Frau musste sich ein wenig an ZSU1 Aushilfe Miskovic’s Mindset orientieren, immer alles zu geben. Doch der Anfang der zweiten Hälfte war auch nicht das Gelbe vom Ei, sondern eher die zerbrochene Eierschale. Zwar kamen auch kaum gefährliche Angriffe vom Gegner dank souveräner Kopfball-Athletik von Arpagaus die, die neue Abwehrchefin Maurer mit allen Kräften unterstützte. In der 73. Minute drehte dann der Wind. Es wurde gewechselt, ein langer Ball auf Stürmerin Spycher gespielt, die (ob Zufall oder gewollt bleibt ein Rätsel) der Torhüterin den Ball durch die Beine ins Tor schob zur erneuten Heimführung. Jetzt drehte Blau so richtig auf. Nach einer ähnlichen Situation wie bei der 2:1 Führung fälschte die Volketswiler Torhüterin den Ball zwar noch ab, die heute starke Tognoni stand aber goldrichtig und schob ein zum 3:1 in der 79. Spielminute. Das 3:1 war aber noch nicht der Schlusspunkt. Pfammatter spielte einen herrlichen Seitenwechsel auf Kämpferin Miskovic, welche ihre Gegnerin stehen liess und zum 4:1 Endstand traf. Die Gegnerinnen wussten sich nun nur noch mit hartem Einsteigen zu helfen und die Gemüter erhitzten sich zunehmends. In den letzten Minuten fühlte sich der erfahrene Trainer Roger genötigt “Rueh det äne” zur gegnerischen Spielerbank zu rufen. Funfact: Der gegnerische Trainer heisst auch Roger… vielleicht gibt es da einen Zusammenhang.
4:1 das Endresultat, alles in allem eine Leistung, mit der Frau mehr oder weniger zufrieden sein kann, aber sich nicht selbst beklatschen müssen. Wir freuen uns über die 3 Punkte und den 2. Platz in der Tabelle.
Nächstes Spiel:
Sonntag, 01. Oktober 2023: ZSU2 – FC Hausen a.A., Langacker Herrliberg, 13:45 Uhr
Anja Spycher