Die Trainer-Taktik gegen die schon auf dem Papier hochfavorisierte Auswahlmannschaft FR Soccer war klar, aber für die Spieler nicht ohne enormen Aufwand umsetzbar: mit einer 4er-Kette und einem kompakten 5er-Mittelfeld (und einem Stürmer) wollten die gelb-schwarzen das Leben der Pinkfarbenen möglichst (lang) schwer machen. Das hiess übersetzt, dass von jedem einzelnen Spieler eine sehr hohe Lauf- und Zweikampfbereitschaft gefordert wurde; bei diesen sommerlichen Temperaturen definitiv kein «Zuckerschlecken»! Die Mannschaft hat schon ab der 1. Spielminute genau das auch auf dem Platz umgesetzt. Hartnäckig, aufsässig und unbequem waren unsere Jungs, was auch den Trainer der Gastmannschaft etwas beunruhigte. Als Anthony sogar noch das 1:0 mit einem Weitschuss aus fast 30 Metern erzielte, war man voll im Matschplan drin. Nach rund 20 Minuten mussten frische Kräfte im zentralen Mittelfeld her. Vor allem Nico war platt, erhielt er doch die Spezialaufgabe, der «Nr. 3» (nomineller Verteidiger mit sehr viel Vorwärtsdrang) auf Schritt und Tritt zu folgen. In der 23. Spielminuten gelang dem Gast der Ausgleichstreffer. Der Wendepunkt in der Partie war der Doppelschlag in der 31. resp. 33. Minute aus zwei Eckbällen. Bei ersterem wurde ein Gegenspieler komplett vergessen. Dieser schob unbedrängt aus wenigen Metern ein. Beim zweiteren sprang Torwart Gianluca etwas zu wenig hoch um den Ball entscheidend in den Behind zu befördern, so dass der nur leicht abgelenkte Ball von einem Footrebellen ins Tor geköpfelt wurde. Kurz vor der Pause waren wir (wohl auf Grund fehlender Ermüdungsresistenz) zu weit weg vom Gegner, so dass diese vier resp. eine Minute vor dem Pausenpfiff uns gleich noch zwei ledrige Eier ins Nest legten. Alle waren sichtlich froh als der Pausenpfiff ertönte und wir im Schatten der Bäume auf der Gegenseite Flüssigkeit zu uns nehmen und wieder Durchschnaufen konnten. Das Trainerduo Massi und ich appellierten an die Jungs sich nicht aufzugeben (keine Packung kassieren) und zu versuchen, die ersten 20 Minuten mit in die zweite Halbzeit zu nehmen. Nach dem 1:6 in der 48. Minute folgte nur eine Minute später der nächste Dämpfer mit dem zwischenzeitlichen Ausschluss von Nils. Als letzter Mann stolperte er in die Beine seines Gegners, der zu Fall kam, was gleichzeitig einen (verwandelten) Penalty und die gelbe Karte nach sich zog. Die Widenbad-Boys waren nun definitiv bedient und bis zum Schlusspfiff mussten wir der clever spielenden Gastmannschaft noch drei weitere Treffer eingestehen. Schlussstand somit 1:10. Trotz klarer Niederlage war ein deutlicher Unterschied zur ersten Partie zu sehen, wo wir 1:11 untergegangen sind. Nach drei Startniederlagen wird es selbstverständlich nicht einfach von den Tabellenniederungen hochzusteigen, doch mit weiterhin gutem Willen und konditionellen Fortschritten sicher nicht unrealistisch. Glaubt also an Euch Jungs, zusammen gehen wir Schritt für Schritt nach vorne, dajé Männedorf!
Pascal Hotz (Trainer Ca)