Samstag, 21. Oktober 2023
FC Stäfa 1895 b : FC Männedorf a 1:2 (1:0)
Was sich vor der Partie nach einem lockeren Schaulaufen ankündigte, wurde zu einer knorzigen Sache. Doch der Reihe nach. Unsere verlustpunktlosen Ca-Jungs mit einer Tordifferenz von +44 (!) traten bei nasskaltem Herbstwetter auf holpriger Unterlage gegen den Drittletzten der Tabelle in der Gruppe 6 mit lediglich 4 Zählern aus 6 Partien, den FC Stäfa b, zum Revierderby an. Alles war angerichtet für die Kür, um weiter am Torverhältnis zu arbeiten.
Aber weit gefehlt. Schon nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass ein limitierter, aber beherzter FC Stäfa mit viel Leidenschaft und Einsatz nicht bereit war, die drei Punkte herzuschenken. Unser Team liess vieles, ja praktisch alles vermissen. Was in den letzten Partien stets die Differenz ausmachte, nämlich der gepflegte Aufbau, das saubere Passspiel, die Spielfreude und schöne Kombinationen; all das bekamen die zahlreichen Fans nicht zu sehen. Stattdessen war das Zentrum sehr fehleranfällig, über die Aussen konnte kein Druck erzeugt werden, die Stürmer blieben ein ums andere Mal hängen und der Einsatz generell war eher bescheiden. Es ist einer konzentrierten Leistung der (Innen-) Verteidigung zu verdanken, dass unser Team nicht in Rückstand geriet. Aber kurz vor der Pause trafen die Stäfner, nicht unverdient, zum viel umjubelten 1:0. Diverse Wechsel noch in Halbzeit eins und nach der Pause brachten keine Qualitätsverbesserung im Spiel der Männedörfler. Unter gütiger Mithilfe des Gegners – es war ein Eigentor nach Eckball – kam unser Ca doch noch zum Ausgleich. Danach stellte sich eine leichte optische Überlegenheit unserer Jungs ein, überzeugen konnten sie gleichwohl nicht.
Waren es die Herbstferien? War’s der Blick auf die Tabelle? Waren es die äusseren Bedingungen? Oder war es schlicht, weil’s ein Derby war? Die Jungs kamen im ganzen Spiel nie auf Betriebstemperatur. Und so rechneten die meisten Zuschauer mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Nicht so aber Moreno C. Der brachte den Ball nach einer kurzen Druckphase unserer Mannschaft doch noch über die Linie zum glücklichen 2:1-Auswärtssieg.
Eine alte Fussballweisheit besagt, dass Meister wird, wer auch solche Knorz-Spiele gewinnt. Und einen schwächeren Tag darf jeder mal einziehen. Also freuen wir uns auf die letzten beiden Begegnungen in diesem Herbst an den kommenden Samstagen. Um die reine Weste zu behalten, bedarf es aber mit Sicherheit einer deutlichen Leistungssteigerung gegen das Team March b und gegen Uster.
Thomas Stutz