Nach einem Sieg im Penalty-Krimi auf der Allmend Brunau stehen die Da-Junioren im Viertelfinale des D-Junioren-Cups.
Es war die erwartet enge Partie, die sich der FC Red Star und der FC Männedorf im Cup-Achtelfinale lieferten. Vor den Augen zahlreicher mitgereister Zaungäste vom Zürichsee zeigte sich die Truppe des Trainer-Trios Lipp-Althaus-Huber beim Frühschoppen-Fussballfest auf der Zürcher Allmend Brunau frischer, wacher als das Heimteam. Von Winterstarre war beim ersten Pflichtspiel im neuen Jahr nichts zu sehen. Das galt für das Team wie auch für Übungsleiter Lipp, der nach seinem Urlaub in den Bündner Bergen wohlerholt an die Seitenlinie zurückkehrte und seine Schützlinge dirigierte, dass der Taktführer jeder Aufführung im Zürcher Opernhaus vor Neid erblassen würde.
Neidisch waren die Spieler des Heimteams dann bald auch mal ab dem Ergebnis. Im Stardrittel zeigten die Männedörfler wer der Chef auf dem Platz ist und gingen mit zwei Toren in Führung. Sturmspitze Axel Bigler hatte sein Selbstvertrauen von zuletzt fünf Toren im letzten Testspiel konserviert und schoss seine Farben mit einem platzierten Abschluss in Führung. Nur wenig später legte Loris Weibel nach sehenswertem Lauf über linksaussen quer auf Piet Ackermann, der das Leder in bester Thomas-Müller-Manier humorlos in die Maschen drückte. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte sich Torhüter Lolo Coninx mittlerweile damit beschäftigen, die vorbeifahrenden Autos zu zählen oder bei bestem Frühlingswetter die Aussicht auf den Üetliberg zu geniessen. Das sollte aber nicht lange so bleiben.
Nach und nach fand der FC Red Star den Tritt und zeigte, weshalb der Verein seit Jahrzehnten zu den besten Juniorenabteilungen in der Region wenn nicht gar schweizweit zählt. Mit filigranem Kurzpassspiel liessen sie den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. Währenddem sie im ersten Abschnitt damit jedoch kaum vors Tor kamen, spielten sie sich nun bis in den Strafraum vor. Nach einem Foulspiel zeigte der Referee auf den Punkt doch Goalie Coninx parierte mirakulös. Es sollte nicht sein letzter gehaltener Strafstoss an diesem Vormittag bleiben. Kurz darauf zeigte der Schiedsrichter unter Protesten seitens von Gelb-Schwarz erneut auf den Punkt. Dieses Mal blieb der Männedörfler Schlussmann chancenlos.
Nach dem Anschlusstor der Stadtzürcher entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch. Rodolfo Bossi stand im letzten Drittel im Strafraum an dem Ort, wo ein Mittelstürmer nun mal stehen muss, und schoss das Leder in die Maschen. Ein paar umstrittene Entscheide des Unparteiischen später verkürzte Red Star wiederum auf 2:3.
Damit begann eine nervenaufreibende Schlussphase. Dabei war FCM-Innenminister Thomas W. neben dem Trainerkabäuschen nicht eindeutig anzumerken, ob denn seine Anspannung nun dem knappen Resultat oder aber der bevorstehenden Gemeindeversammlung am Montag, bei der abermalls über die Erweiterung des Sportplatzes Widenbad debattiert wird, geschuldet war. Neutrale Beobachter vermuten eine Kombination von beidem. Ärzte empfehlen einen Flachmann mit Baldriantee.
Eine Prise Baldiran hätte auch den Direktinvolvierten gut getan, denn ein ohnehin schon aufreibendes Spiel mutierte nun kurzerhand zum Krimi. Nur wenige Sekunden vor dem lange ersehnten Schlusspfiff lag der Ball im Netz der Männedörfler – Fassungslosigkeit machte sich auf der Spielerbank unter den Zuschauern und auf dem Platz breit. Sie sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein.
Im anschliessenden Penalty-Krimi, dem vielleicht unbeliebtesen Lotteriespiel überhaupt, zeigten sich die Männedörfler einen Hauch treffsicherer. Nerven wie Drahtseile bewies indes der Sohnemann des Innenministers, der den Ball mal eben mit voller Wucht oben links hinein hämmerte, so dass dieser von der hinteren Torstange gleich wieder nach vorne bugsiert wurde. Nach neun Schützen musste der Red-Star-Spieler treffen. Doch Lolo Coninx parierte und musste sich danach in Acht nehmen, um nicht gleich von seinen heranstürmenden Teamkollegen erdrückt zu werden.
Wie so oft bei einem Penaltyschiessen avancierte der Goalie zum Matchwinner und somit gewissermassen zum Helden des Tages. Geburtstagskind und Mittelfeldmotor Jorin Cassol verdrückte einige Freudentränen und liess sich danach folgerichtig zusammen mit dem Team von den Fans feiern. An diesem Tag hatte es wie so oft eine intakte Mannschaftsleistung gebraucht, um einen der besten Gegner gegen den die Da-Junioren bis anhin angetreten sind, zu bezwingen. Nach diesem famosen Coup und dem zweiten gewonnenen Penalty-Krimi in Serie sind die Da-Junioren unter die letzten acht Teams im D-Junioren-Cup vorgestossen.