So gespannt wie Misch auf die neue Ausgabe dieses brillanten Blattes, genauso bereit waren die Nachwuchsspielerinnen diesen Sonntag. Wie man bereits aus der letzten Saison wusste, ist Wipkingen einer der Aufstiegskandidaten. Schon Ende der vergangenen Rückrunde spielte man im Widenbad gegen die besagte Mannschaft, das Schlussresultat lautete 1:1 auf dem ungeliebten kleinen Rasen von Männedorf (Anm. Hana Maurer: es wird Ziit für d› Renovierig). Diesen Sonntag war jedoch erst einmal Zeit für eine Revanche.
Von dem erhofften Spannungsspektakel sah man zu Beginn leider wenig. Es stimmte hinten und vorne nicht und in der Mitte schien auch kaum etwas zu gelingen. Dem Schiedsrichter schien es ähnlich zu gehen, (ein nasser Rasen hat eben seine Tücken) und noch bevor eine Spielerin sich niederlegte, war es der einzige Mann auf dem Platz, der zu Boden ging. Es passte auf beiden Seiten nicht viel zusammen bis in der 35. Spielminute Aline Henchoz alleine vor der Torhüterin der Gäste auftauchte und eiskalt zur 1:0 Heimführung traf. In der Folge kam Anja „Hau noed denebed“ Spycher einige Male gefährlich zum Abschluss und hielt so Fans und Mitspielerinnen (so wie sie es eigentlich immer tut, man erinnere sich hier gerne an den mirakulösen, akrobatischen und äusserst brutalen Sturz im Training, als Anja dachte, sie könne der Physik trotzen, der Erdanziehung ein Schnippchen schlagen und sich auf den Ball stellen) bei Laune. Bis zum Seitenwechsel konnten leider keine weiteren Tore verbucht werden.
Die dringend benötigte Pause verlieh auch dem Gegner neue Kraft. («liebi Meditäscheverantwortlichi, wänn ihrs Gschenk am Schluss vode Saison wänd, passed uf!»). Was auch immer sie in ihrem Pausen-Eistee vorgefunden hatten, es verlieh ihnen fast magische Kräfte («oise hett das nöd drin gha, villicht eher es Beruhigigsmittel, ide Unitedische Reihe kennt mer das ja eigentli nöd»). So stand es 7 Minuten nach Wiederanpfiff bereits 1:1, Wipkingen hatte ausgeglichen. Die Partie nahm an Intensität zu und das viele Laufen forderte seinen Tribut. Leichte Beine sollte es nach diesem Match keine geben. Die Blauen liefen, die Wipkingerinnen auch. In der 74. Minute war es abermals Jungspund Joya Tognoni, (zuvor hatte die pfeilschnelle ZSU Akteurin „nur“ aber sehr spektakulär das Aluminium getroffen), die Zürisee United 2 mit 2:1 in Führung brachte. Die verbleibenden rund 15 Minuten waren wohl keine Augenweide, kein Augenschmaus und auch keine Wohltat. (Im Gegensatz zum Pausentee der Wipkingerinnen), sondern glichen eher einer Abwehrschlacht. Wohltuend hingegen war der Schlusspfiff des Schiedsrichters, welcher die Blauen (und wohl auch die Zuschauer) erlöste.
Auch wenn man mit dieser Leistung in den united‘ischen Reihen nicht zufrieden ist und das Training nächste Woche wohl gottlos ausfallen wird, kann man stolz sein auf dem Kampfgeist des jungen Teams. Fest steht, in der letzten Saison hatte man unzählige solcher Spiele nur mit einem Unentschieden oder gar mit einer unglücklichen Niederlage beenden müssen, heute holte man mit viel Biss und Teamgeist die drei Punkte. Die kommenden Spiele werden sehnlichst erwartet und den Gegnern wird geratet, nehmt euch in Acht vor diesem furiosen, fantastischen und „fätzigen“ Team.
Nächstes Spiel: Sonntag, 11. September, FC Schwerzenbach – ZSU2, 13:15 Uhr, Zimikerried Schwerzenbach
Anna-Lena Breitenmoser
Anja Spycher