Da manch einer Zürisee United als grosse Familie bezeichnet, war das Ausscheiden aus dem Cup “der grossen Schwester” für ZSU2 natürlich eine sehr schmerzhafte und emotionale Angelegenheit. Just gegen diesen FC Lachen/Altendorf (der Absteiger aus der 2. Liga) startete Zürisee United 2 in die neue Saison. Mit dem Ziel die “Familienehre” zu retten, reiste die Nachwuchsmannschaft nach Lachen.
Summa summarum pünktlich (gestandene Leser dieses Berichtes kennen die Wertschätzung des rechtzeitigen Erscheinens), aber höchst motiviert und mit (vielen, nicht ganz allen) wachen Augen startete die Partie. Unsere Trainer Misch und Raffi Ciancio hatten einmal mehr tief in die Taktik-Kiste gegriffen.
Das Team war auf aggressives Pressing und viele Offensivaktionen über die Flügel eingestellt und so versucht man zu Beginn des Spiels ein frühes Gegentor zu verhindern. Dies gelang bis in die 16. Minute, als das 1:0 für das Heimteam fiel. Ein verunglückter Befreiungsschlag landete in den eigenen Maschen. Davon liess sich das Nachwuchsteam allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Man wusste, dass nun noch mehr Kampf gefordert war. Allen voran Verteidigerin Lilly Hauser, die sich für ihren Kampfgeist prompt die erste gelbe Karte der Saison sicherte (wir sind eben doch nicht ganz so “liäb”). Durch einen herrlichen Freistoss gelang es den Gegnerinnen dann auch noch die Führung auf 2:0 auszubauen, hängende Köpfe suchte man bei den Gästen allerdings dennoch vergeblich. Während sich die Lachnerinnen vehement bei der Schiedsrichterin über eine angebliche Offsideposition beklagten, jubelte ZSU2 über den Anschlusstreffer durch Aline Henchoz. Das fand das Heimteam gar nicht zum Lachen (neue Saison, neue Ämtli und somit eine neue Matchbericht-Schreiberin: Freuen Sie sich liebe Leserinnen und liebe Leser, diese Saison wird aus jeder Hinsicht grandios). Bevor es dann in die Pause ging, konnten beide Teams noch je einen Treffer verbuchen. Lachen traf zuerst zum 3:1, bevor ZSU nach viel Druck auf den Gegner im Spielaufbau in Ballbesitz kam und Lina Tresch in gewohnter Manier nicht nur ihren ersten Scorer-Punkt dieser Saison sicherte, sondern auch das versprochene Bueno (Wettschulde sind ja Ehreschulde).
Gestärkt durch die Pause gab “die kleine Schwester” nochmal alles. Man hatte gemerkt, dass die Gegnerinnen in ihrer Defensive teilweise “lachhafte” Bälle (das Leben ist zu kurz für ungenutzte Wortspiele) spielten und das sollte nun ausgenutzt werden. Sich durch diese Verteidigung zu kombinieren, gestaltete sich dennoch als nicht ganz einfach. Nach einer guten Stunde traf Sturmjuwel Joya Tognoni zum vielumjubelten Ausgleich. Das Spiel wurde nun immer ruppiger und emotionaler, in den Schlussminuten wurde noch etwas gezittert, dann war alles aus und vorbei. Grosse Freude bei den Blauen, eine Lache voller Enttäuschung bei den Roten.
Zwar nur einer, aber ein zuckersüsser Punkt nimmt ZSU2 aus diesem Spiel mit. Ein besonderes Kompliment geht dabei noch an unsere junge (noch jünger) Torhüterin Annika Russmann, welche uns mit einer starken Leistung zu diesem Punktgewinn verhalf. Was in dieser Saison noch alles möglich ist in Bezug auf Rangierung, Leistung, Spielfreude, Teamgeist und auch der Qualität der Matchberichte wird sich zeigen. In Punkto Moral allerdings konnte dieser ZSU Truppe heute niemand etwas vormachen. Auf jeden Fall darf man und Frau sich freuen.
Nächstes Spiel: Sonntag, 04. September 2022, ZSU2 – SC Wipkingen, 13:30 Uhr, Widenbad Männedorf
Anja Spycher, Anna-Lena Breitenmoser