Bloss schon wenn man den Namen des Gegners vom ZSU am Samstag auf dem Langacker in Herrliberg gehört hatte, erhoffte man sich ein grandioses Spiel und viele Emotionen. Genau so gingen auch die Frauen vom ZSU auf das Feld.
Die Message des Trainerteams zuvor in der Mannschaftsgarderobe war ganz klar: «Ihr könnt sie schlagen, ihr seid gut, jede gibt Ihr bestes.» Die vielen Zuschauer bei diesem Heimspiel verstärkten diese Message zudem und der ZSU begann das Spiel souverän. Doch leider, so ist der Fussball nunmal, gelang den schnellen Luzernerinnen die Führung nach zehn Minuten durch einen zweiten Ball nach einem Eckball. (Gemäss Video war es ein knappes Offside) Nichts desto trotz lies sich der ZSU zuhause nicht unterkriegen und übernahm das Spiel. Es war ganz klar zusehen, dass die Spielerinnen den Sieg wollten. Es wurden viele Zweikämpfe gewonnen und viele präzise Pässe und Flanken geschlagen, doch wie so oft happerte es beim letzten Ballkontakt vor dem Tor. Wie es so ist geschah dann in der 34. Minute in einem kurzen unaufgepassten Moment und nach einem Stellungsfehler das zweite Tor für die FCL Frauen. Was nun herausragend gesagt werden muss war, dass beim ZSU erneut keine Angeschlagenheit oder sonstige negative Ausdrücke im Gesicht zu erkennen war. Die motivierten Spielerinnen wussten, dass ihr Spiel gut war und dass sie so weiter machen mussten. In der ersten Halbzeit traff der ZSU einmal die Torumrandung und einmal lenkte die Torhüterin den Ball noch irgendwie neben das Tor.
Nach der Pause und neuem Sammeln von Gedanken in der Garderobe kamen der ZSU spielstark zurück. Mehrmals stand man nun vor dem gegnerischen Tor und versuchte den Ball vom 16er ins Netz zu bekommen, doch jedes Mal scheiterte man so knapp ohne zu wissen wieso genau. Zu alldem stand das Pech plötzlich auf der Seite des Heimteams: Nach einem hervorragenden Schuss von Selina Zwimpfer lenkte die gegnerische Torhüterin den Ball an die Latte und Joy Herzog schoss den Nachschuss ins Tor, alle jubelten – doch der Schiedsrichter pfiff Offside. Ein klarer Fehlentscheid, man verstand die Welt nicht mehr… Und nochmals musste man in der 82. Spielminute feststellen, dass Tore nun einmal den Sieg ausmachen und nicht unbedingt für ein gutes Spiel stehen. Durch einen Fehlpass zur Gegnerin erzielten die Luzerner Frauen ihr letztes und drittes Tor. Man dachte, dass das Heimteam nun wirklich den Kopf hängen lassen würde. Jedoch zeigte das Team zum dritten mal, dass sie nicht so einfach zu bremsen sind und erzielten ein wunderschönes Tor in der letzten Spielminute durch Anouk Brauchli.
Am Ende des Spiels bedankten sich die Spielerinnen bei ihrem treuen Fans und es war ein «Sieger der Herzen» von der Tribüne zu hören, was wahrlich für die Leistung, die Motivation, der Wille und die Freude, welches das junge Team vom Zürichsee auf den Platz bringt, ausmacht und sich niemals ändern wird.
Nächste Woche geht es auswärts in Baar weiter. Man geht motiviert in die neue Trainingswoche, damit auch das Resultat den Leistungen und der harten Arbeit des ZSU entspricht.
Kaja Miskovic