Senioren 40+: FC Männedorf-Oetwil – FC Stäfa 2:0 (1:0)
Endlich, endlich… und erst noch im Seederby
Nach fünf sieglosen Spielen konnte Männedorf am Freitagabend im Derby gegen Stäfa endlich wieder einen Vollerfolg landen. Doch das Zittern geht weiter.
Es war kein gutes Spiel, das dem zahlreich aufmarschierten Publikum auf dem Widenbad geboten wurde. Lag es am Seederbycharakter und dem Hintergrund, dass mehrere Männedörfler Stäfa-Vergangenheit aufweisen, einige gar in Stäfa wohnhaft sind? Lag es am Druck auf der Trachslertruppe, die nur mit einem Vollerfolg den vorzeitigen Abstieg verhindern konnte?
Auf alle Fälle war die Nervosität und Unsicherheit der Einheimischen von Beginn an spürbar, was sich z..B. in einem Gästecorner nach bereits 10 (!) Sekunden zeigte. Stäfa wirkte von Beginn weg bereit, machte Druck über die Flügel und verzeichnete bereits nach fünf Minuten eine kläglich vergebene Riesenchance. Der Druck hielt an, doch Mäde (wieder für Heer, der als Notnagel wieder bravourös als Aussenverteidiger agierte) pflückte diverse Flanken mit sicherer Hand. Entgegen dem Spielverlauf ging Männedorf nach einer Viertelstunde in Führung. Odi erfasste ein Missverständnis der Stäfner Verteidigung am schnellsten und düpierte den Gästetorhüter mit einem Lobball. Stäfa liess sich nicht beirren und kam zu zwei guten Gelegenheiten. Männedorf hatte bis zur Pause noch eine gute Torchance, doch vergab Kohler (zu schnell vorgerückt…) nach Vorarbeit von Odi.
Das Spiel wurde gehässiger und es benötigte einige derbe Gästefouls, bis der Schiri endlich die Karte zückte. Männedorf schlug eher verbal zurück, was auch nicht Ruhe in die Partie brachte. Kurz vor der Pause mussten die von Beginn weg angeschlagenen Schwarz und Odi verletzungsbedingt vom Platz. Reihen umstellen, flexibel reagieren – aber das sind sich Renzo und Fabio mittlerweile gewohnt.
Die Hektik setzte sich nach dem Pausentee fort. Ricci wurde hart gefoult, die nächste Gelbe erhielt dann jedoch Kohler für ein normales Tackling. Stäfa wirkte wiederum eher überlegen, kam aber nicht zu wirklichen Chancen. Männedorf gelang es erst aber der 50. Minute, etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. Endlich konnten unsere Techniker Janne, Ricci, Kurt, Fabio den Ball im Mittelfeld monopolisieren. Es resultierten zwei gute Chancen durch Janne und Xhafer. Kurzer Herzschlagausfall 10 Minuten vor Schluss, als Renzo mit einer zu kurzen Rückgaben Mäde in die Bredouille brachte. Den erlösenden zweiten Treffer erzielte Xhafer in der 64. Minute. Toller Angriff über rechts, weite Flanke von Wagner auf den hinteren Fünfer und unser Topskorer verwertete in seiner unnachahmlichen Art: kurze Annahme, einmal Gegner düpieren und einnetzen. Und damit endlich mehr Gelassenheit auf beiden Seiten? Denkste – das unrühmliche Ende dieses Seederbys folgte kurz vor Schluss. Kohler, auf der Auswechselbank, wurde von einem Gästespieler umgerannt, reagierte (zu) erbost und wurde vom Schiri mit freier Interpretation aktiver Teilnahme an Raufhandel vom Platz gewiesen – unglaublich. Das sorgte nochmals für rote Köpfe von verschiedener Seite, bis das Spiel endlich abgepfiffen wurde. Erstaunliches nach dem Schlusspfiff: Faires Handshake, teilweises Schulterklopfen, kein böses Wort, (getrenntes) Biertrinken und Würste essen bis tief in die Nacht – als ob nichts geschehen wäre. Nun, es war auch nur ein Derby.
Zum Schluss:
- Dank der Grümpipause zwei Wochen Zeit zur Erholung, was Balsam für die vielen Angeschlagenen bedeutet.
- Letztes Saisonspiel am 17. Juni; weiteres Derby gegen Herrliberg, nur ein Sieg wird wohl den Abschied verhindern.
- Grosser Dank an Päz und Masucci für Bewirtschaftung Foodtruck – ihr macht euch gut!
- Dank an Quästor Eric für Matchprotokoll
- Und der Xhafer und der Renzo können sich nach diesem Derbysieg wieder in der Stäfnerbadi zeigen.
Matchtelegramm: FC Männedorf-Oetwil – FC Stäfa 2:0 (1:0)
Tore: 15. Odermatt 1:0; 64. Berisha 2:0
Männedorf mit: Sonderegger, Vinc, Heer, Piccirillo, Schwarz (30. Trachsler), Autino, Rüegg (36. Aebi), Wagner, Sinani, Odermatt (32. Linciano), Kohler (44. Berisha)