In einem abwechslungsreichen Spiel unterlag der FC Männedorf b dem FC Buttikon mit 4:5. Trotzt zweimaliger Führung und Überzahl in den ersten 45 Minuten verpasste es der FC Männedorf die Negativserie von vier Niederlagen in Folge zu beenden.
Es waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, da traf Andy Ibrahmi vom FC Männedorf völlig überraschend zum 0:1, gegen ein zahlenmässig unterlegenes Buttikon. Die Gastgeber traten in der ersten Halbzeit mit nur zehn Spielern an.
Die mitgereisten Fans des FC Männedorf stellten sich auf ein dominantes Spiel und einen klaren Sieg ihrer Mannschaft ein. Leider kam es völlig anders. Nach dem frühen Treffer verfiel der FC Männedorf in eine Phase der widerwilligen Bewegung, mit und gegen den Ball und der gepflegten Ballverluste. Statt die Überzahl konsequent zu nutzen und den Gegner müde laufen zu lassen, wurden die Stürmer mit langen Bällen bedient, welche zahlreich verloren gingen. Wenn sich das Team dann doch zum Kombinationsspiel aufraffte, dann fand sich sehr schnell ein Männedorfer Spieler, welcher den Ball in unnötigen Dribblings postwendend wieder verlor. So brachten sie die Heimmannschaft mehr und mehr ins Spiel, welche, nur sieben Minuten nach dem Führungstreffer, ausglich – in Unterzahl, wohlgemerkt.
Der Treffer zeigte etwas Wirkung und rüttelte die Gäste teilweise wach. In der Folge sahen die Zuschauer wieder mehr Bereitschaft zu Bewegung im Männedorfer Spiel. Der Ball zirkulierte schneller und präziser und nur acht Minuten nach dem Ausgleich gingen die Gäste erneut mit 1:2 durch Loris Pellegrino in Führung, nur um sofort wieder in ihre phlegmatische Spielweise zu verfallen. Buttikon liess sich nicht lange bitten. Noch vor der Pause fielen der Ausgleich (40.) und der Führungstreffer (42.) zum 3:2. Dabei hat der FC Buttikon nicht überragend gut gespielt. Sie haben die Spielverweigerung der Männedorfer schnell erkannt und genutzt – und dies immer noch in Unterzahl.
In der Pause reagierten die Männedorfer Trainer und stellten die Mannschaft im Mittefeld um. Es bedarf allerdings zweier weiterer Treffer des FC Buttikon – zwischenzeitlich mit elf Spielern auf dem Platz – in der 47. und 49. Minute, zum 5:2, bevor der FC Männedorf aus seiner Trance erwachte und sich gegen eine erneut anbahnende Niederlage stemmte.
Andi Ibrahimi verkürzte mit seinen beiden Treffern in der 57. und 90. Minute noch auf 5:4.
In den letzten Sekunden der Nachspielzeit hatte der FC Männedorf sogar noch den Ausgleich auf dem Fuss. Aber wie ein altes Fussballer Sprichwort sagt: «Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss». So blieb es beim verdienten 5:4 für den FC Buttikon.
Wenn man die Spieler sah, wie sie bereits nach der ersten Halbzeit mit hängenden Köpfen vom Spielfeld schlichen, dann erkannte man vor allem ein mentales Problem. Warum es sich die Mannschaft trotz ihrer vorhandenen Qualitäten selbst immer wieder so schwer macht, ist nicht nachvollziehbar. Wenn Sie es schaffen für 90 Minuten fokussiert und konzentriert miteinander zu spielen, dann gehen sie auch mit hocherhobenem Haupt und als Sieger vom Platz.
MEP 16.05.2022