Heute wagte sich das Team in internationale Gewässer und traf im Trainingslager auf die Frauen der Malaga City Academy. Gerüchten zufolge (welche keine Gerüchte sind) zahlen diese besagten Spielerinnen 2500 Euro monatlich, spielen in der dritthöchsten spanischen Liga und trainieren 5-6 mal in der Woche. In diesem Deal ist Pünktlichkeit leider nicht inklusive, denn die Spanierinnen standen erst kurz vor Spielbeginn auf der Matte. Das sorgte für grosse Empörung, denn beim ZSU ist Pünktlichkeit das heiligste aller Gebote. Trainerin Misch verzichtete jedoch auf ihre (sonst penibel geführten) Bussen, weil Malaga City einen Livestream anbot und das Spiel so auch für unsere Fans zu Hause wie z.B. Roger verfolgbar war. (Anmerkung der Trainerin: Habe unseren Gegner noch nie eine Rechnung für zu spätes Erscheinen geschickt….).
Mit dem Anpfiff des Schiedsrichters fing auch das grosse Schwitzen an. Das spanische Team war schon nach kurzer Zeit klar überlegen und liess die Blauen dem Ball hinterherlaufen. Zum Pech des Heimteams funktionierte die Abwehr um Chefin Heinss wie eine geölte Maschine, was nicht nur an der Sonnencreme und dem grosszügig benutzten Haargel lag. Wie eine Mauer (inkl. Hana Maurer) verteidigten sie und liessen die Gegner mal für Mal ins Offside oder ins Leere laufen. Auch in eine Wand lief die oben genannte Co-Capitainin Heinss, die mit letzter Kraft einen Eckball verhindern wollte (Anm. der Trainer: Sie weiss wohl wieso….), stattdessen jedoch nur die Betonwand küsste. Trotz aller Anstrengung und hochklassigem «SCHIEEEEEBE» kassierte man einen Penalty und wie Lieblingsfan Roger sagte «zwei Sunntigsschüss». Offensiv tat sich Zürisee United schwer, neben verhunzten unüberlegten Bällen nach vorne traf Stürmerin Henchoz leider nur die Torumrandung und so stand es zur Pause 3:0 für die Spanierinnen.
Die Pause kam grad gäbig (nicht nur für die Kondi einer bestimmten Spielerin*). Die Verschnaufpause blieb kurz, denn nach Wiederanpfiff mussten die Trainingslagerurlauberinnen nochmal dran glauben. Man hielt dagegen so fest man nur konnte, trotz allem musste man das 4:0 durch einen Kopfball nach einem Eckball einstecken. Gerüchten zufolge hatten die Schweizerinnen schon die ganze Partie mit Standards zu kämpfen, kamen aber meist mit einem ZSU-blauen Auge davon. Von Aufgeben konnte jedoch nicht die Rede sein. Ob Neuzugang Caro bei den Einwürfen oder Debütantin Laura beim Pressing, die Platzpräsenz war spürbar. So schaffte es unsere Spielmacherin Tresch den Pass ihrer Karriere durch die spanische Abwehr inkl. Torwart zu spielen, sodass Torgarant Spycher gekonnt zum 4:1 einschieben konnte. Der darauffolgende Jubel der ganzen Mannschaft widerspiegelte die Leidenschaft, den Teamgeist, die technische Stärke und das berühmt berüchtigte Kurzpassspiel von ZSU2 und brachte noch einmal die nötige Kraft um die letzten 20 Minuten der zweiten Halbzeit schadlos zu überstehen.
*der Name ist der Redaktion bekannt, wird aber aus Datenschutzgründen nicht Preis gegeben.
Anja Spycher
Rahel Heinss