Die Ausgangslage beim letzten Meisterschaftsspiel zu Hause gegen Effretikon war klar: mit einem Sieg ist der Klassenerhalt sicher geschafft, mit einem Unentschieden eventuell auch. Die Vorbereitungen auf diese «Finalissima» begannen schon in den beiden Trainings davor, obwohl auf Grund der Hauswirtschaftsschule nach wie vor gleich fünf Stammspieler fehlten. Mit dabei waren auch die beiden Cb-Spieler Leandro und Samuel, so dass wir am Samstagmorgen mit 17 Jungs (zwei davon «angeschlagen») das Spiel in Angriff nehmen konnten. Einzig der sich im Aufbau befindliche Rafa und der verletzte Max (Armbruch) fehlten der Mannschaft. Beide waren aber als Zuschauer resp. moralische Unterstützer dabei! Bevor sich die Widenbad-Boys umzogen, trat man noch einen kurzen 5-Minuten Fussmarsch an, um die letzten «Nebensächlichkeiten» loszuwerden. Ab dem Wiedereintritt in die Kabine galt nur noch der volle Fokus auf den Matsch…
Wie immer bei den sehr wichtigen Spielen, ertönte für rund eine Minute die Champions-League-Hymne, um die nötige Ruhe und Konzentration zu erzeugen. Die Spieler schienen wach und aufmerksam zu sein, so dass es keine sehr lange Ansprache brauchte, einfach getreu dem Motto «jeder für jeden» und «zäme starch» auf den Platz zu gehen und die anvisierten drei Punkte nach Hause spielen. Der Start in die Partie hätte nicht unglücklicher sein können: nach drei Minuten versuchte Torspieler Vinc einen abgefangenen Ball auf die rechte Aussenseite zu spielen. Dieser kam jedoch beim gegnerischen Spieler an, der die Situation schnell erfasste und den Ball über Vinc hinweg ins Tor schoss. Statt die nötige Sicherheit und den Ballbesitz auf unserer Seite zu haben, waren die Zuspiele im Aufbau meisten unpräzis und auch bei den Zweikämpfen war eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten. Aus einem Eckball eröffnete sich Gianmarco die erste Gelegenheit auszugleichen, doch leider traf er nur den Pfosten. Etwas später wurde aus einem Konter heraus Ruven auf die Reise geschickt, doch auch er hatte kein Abschlussglück. Sein Schuss ging zwar am herauslaufenden Torhüter vorbei, doch leider auch am Tor. Als in der 32. Minute Effretikon auf Grund einer gelben Karte in Unterzahl agierte, bot sich Ruven eine weitere Topchance an, die er ungewohnter Weise nicht in Zählbares ummünzte. Auch Leandro Biber hätte mit seiner verunglückten Direktabnahme aus aussichtsreicher Position ebenfalls keine Fortune. So gingen die gelbschwarzen mit einem Rückstand in die Pause. Angesprochen wurde die mangelnde Chancenauswertung und das (noch) fehlende totale Engagement. Wir nahmen uns vor, beides in der zweiten Halbzeit besser zu machen, zumal wir eigentlich schon in Führung hätten liegen müssen. Kurz nach Wiederbeginn wurde Ruven im Strafraum rechtswidrig gefoult. Mo schnappte sich selbstbewusst die Kugel und verwandelte den scharf getretenen Penalty zum 1:1 Ausgleich. Das Momentum lag nun auf Seite der Gastgeber und in der 50. Minute gelang der in der 2. Halbzeit eingewechselte Samuel mit einem platzierten Schuss ins rechte untere Eck der Führungstreffer. Nach einem rücksichtslosen Foul des Effretiker Torhüters knapp ausserhalb des 16ers, wurde dieses mit einer «Gelben» sanktioniert. Damit bot sich uns die Chance, das Skore zu erhöhen. Nur vier Minuten später traf Ruven tatsächlich zur 3:1 Führung. Eine viertel Stunde vor Spielschluss verkürzte der Gast auf 3:2 und machte somit die Partie wieder spannend. Als Nick einen uns zugesprochenen Freistoss ohne «Pfiff* des Schiris ausführen wollte, kassierte er dafür den gelben Karton (!?). Nun mussten wir in Unterzahl agieren, was den Puls nochmals hochschnellen liess, den mit Captain Nick fehlte uns der Abwehrchef. Nur eine weitere Minute später musste jedoch ein Effretiker Spieler ins seine zehnminütige Zwangspause. Unsere Defensive inklusive Vinc waren danach fehlerfrei, so dass wir das 3:2 zur grossen Freude über die Runden brachten. Kurz nach Spielschluss knallten dann auch die (Rimuss-)Korken. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Marie-Christin Kamann, welche uns den Siegessaft plus Süssigkeiten spendete. Ein grosses Merci geht auch an Co-Trainer Jean-Louis sowie die zahlreichen ZuschauerInnen, welche unsere Equipe toll unterstützten.
Fazit: Die Widenbad-Boys haben nach unglücklichem Beginn und deutlicher Leistungssteigerung vor allem in der 2. Halbzeit, sich den Sieg verdient und beenden die schwierige Saison (ultraknappe Kader) punktgleich (9 Punkte) mit dem SC Zollikon auf Platz 9, was gleichbedeutend mit dem Saisonziel «Verbleib Promotion» ist, daje Männedorf!
Pascal Hotz (Trainer Ca)