Niederlagen gehören zum Fussballspiel wie das Happy End zum James Bond-Film. Bei der heutigen 1:11-Kanterniederlage stellt sich natürlich die Frage nach dem «wie das»? Dazu später mehr … Herrliberg hatte schon von aussen betrachtet die körperlich robusteren Spieler, vor allem die Sturmspitze Nr. 9 stelle unsere Defensive regelmässig vor Problemen. Die Nr. 9 war nicht nur sehr gross und athletisch, sondern auch flink und durch seine sehr hohe Laufbereitschaft auffallend. Nach nur fünf Minuten zappelte der Ball schon ein erstes Mal in unserem Netz. In der 11. und 17. Minute doppelte der Gast nach und lag bis zur Pause sogar mit 0:4 in Front. Die Widenbad-Jungs hatten sichtlich zu viel Respekt vor dem Gegner und überliessen ihnen das Spieldiktat. Zu weit standen wir vom Gegenspieler entfernt und leisteten uns, wie schon in den beiden Testspielen, deutlich zu viele Abspielfehler, so dass ein gepflegtes Aufbauspiel nicht möglich war. Massi und ich wiesen in der Halbzeitansprache auf diese Hauptprobleme hin mit dem Ziel, diese in der zweiten Halbzeit zu verbessern. Doch leider kam es anders. Herrliberg zog ihr genaueres vertikales Passspiel durch und wir liefen dem Ball und Gegner meistens hinterher. Man könnte auch der äusserlichen Witterungen angepasst sagen: wir sind «geschwommen»! Die Gegenwehr nahm mit jedem Gegentor frappant ab und so hiess es nach rund einer Spielstunde 0:9! Immerhin gelang Nils nach einem kurz gespielten Eckball von Tim der Ehrentreffer. Herrliberg kannte keine Gnade und erzielte ihrerseits zwei weitere Treffer zum Schlussstand von 1:11 ☹. Ich mag mich nicht erinnern, wann eine Ca-Mannschaft zum letzten Mal mit zehn Toren unterschied verloren hat… Wie zu Beginn des Berichts schon erwähnt kann Man(n) mit Niederlagen sehr gut Leben. Doch die Art und Weise wie wir uns heute (viel zu) früh aufgegeben haben, ist nicht in Ordnung und gibt nicht nur gegenüber dem Gegner, sondern auch den Zuschauern und mitfiebernden Eltern (danke Claudia für Dein unermüdliches anpeitschen der Mannschaft!) ein schlechtes Bild ab. Das war einer «a»-Leistungs-Mannschaft nicht würdig und sollte auch nicht mehr vorkommen! Wir wollen bis zum Abpfiff alles geben, sprich kämpfen und dagegenhalten, bis wir erschöpft sind. Das Hilft jedem einzelnen Spieler auch konditionell weiter und gibt einem trotz Niederlage ein gutes Gefühl! Fazit: Niederlagen bringen Dich weiter, wenn Du daraus lernst und Deine Erkenntnisse in den nächsten Spielen umsetzen kannst …
Zum Schluss noch dies: leider hat die Woche schon schlecht begonnen. Gianmarco Fantino verletzte sich im Training bei einem fairen Zweikampf und einer unglücklichen Bewegung (im Rasen «hängen geblieben») am vorderen Band so schwer, dass für ihn die Herbstrunde gelaufen ist 🙁 . Wir wünschen ihm auch auf diesem Weg gute Besserung und komm gestärkt im neuen Jahr wieder retour!
Pascal Hotz (Trainer Ca)