Samstag, 19. Juni, zur Anspielzeit um 14 Uhr herrschen 31° auf der Sportanlage Langacker in Herrliberg. Mit dem Wissen, die «Promotion»-Liga erneut geschafft zu haben, wollten wir unverkrampft und ohne Druck das letzte Meisterschaftsspiel angehen. Die Motivation war, dass es mit einem Unentschieden ein (1) resp. mit einem Sieg gleich drei (3) Ränge in der Tabelle vorwärts gegangen wäre. Wenn, aber, hätte (Fahrradkette! … in Anlehnung an unseren Tenüsponsoren «Radlager» 🙂 ), alles nur Konjunktive. Dass Herrliberg jedoch eine top Mannschaft ist, machte ich den Jungs in der Ansprache klar und dass es ein enorm schwieriges Spiel werden wird. Herrliberg hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur eine einzige Niederlage kassiert, nämlich gegen Stäfa (3. Tabellenschlussrang). Sowohl gegen den Meister FR Soccer als auch das zweitplatzierte Wetzikon spielte man Unentschieden. Nach unserem Spiel stellte sich heraus, dass Topstürmer Elias Farah bei der 0:7-Niederlage gegen Stäfa nicht dabei war, das hätten wir uns auch gegen uns gewünscht. Die #9 schoss nämlich acht der zwölf Tore und hatte bei den restlichen Toren seine Füsse im Spiel. Der rund 1.90 Meter grosse Spieler wäre bei uns schon längst im Ba-Kader. Nun zum Spiel: die ersten zehn Spielminuten waren relativ ausgeglichen, ehe Elia, nach einem perfekt getretenen Freistoss von Loris, aus aussichtsreicher Position den Kopfball verpasste. Wäre nicht sein erstes Kopfballtor geworden. Praktisch im Gegenzug eröffnete Herrliberg mit einem perfekten Vertikalpass in unsere Schnittstelle das Score. Die Widenbad-Boys versuchten zu reagieren und als Leo nach einem gewonnenen Zweikampf im Straffstoss niedergesäbelt wurde, freuten wir uns auf die Ausgleichsmöglichkeit via Penalty. Doch der italienische Schiri schwärmte wohl immer noch vom 3:0 Erfolg der Squadra Azzurra gegen unsere «Nati» und vergass schlichtweg das Vergehen zu sanktionieren (auch zum Erstaunen des Trainergespanns von Herrliberg)! Leider gibt es hier (noch) keinen VAR 😉 und nach dem Schlusspfiff gestand der «Mann in Schwarz» seinen Fehler immerhin ein, nützte allerdings nichts mehr. Wie wäre das Spiel wohl ausgegangen, hätte man hier den Ausgleich geschossen? In der 20. Minute trat Loris einen Freistoss aus gefährlicher Position, der jedoch nichts einbrachte. Danach pfiff der Schiri zur ersten Trinkpause. Kurz nach Wiederanpfiff fühlte sich plötzlich Innenverteidiger Oliver schlecht und musste durch Levin ersetzt werden. Nur eine Zeigerumdrehung später, gedanklich wohl noch in der Kurzpause verweilend, kassierten wir das absolut vermeidbare 2:0. Torhüter Gianluca traute sich nicht ganz den eigentlich viel zu steil gespielten Ball seitlich des 16ers abzufangen. Stattdessen schnappte sich der Aussenläufer den Ball und spielte sogleich scharf zur Mitte, wo sein Mitspieler in «Locatelli»-Manier einschob (23.) Sieben Minuten später entwischte erneut die Nr. 9 und markierte das 3:0. In der 33. Minute spielte Leo den Eckball kurz zu Loris. Dieser fasste sich ein Herz und feuerte das Runde Richtung Eckige ab. Das Spielgerät fand den Weg «is Chrüüz» zum verdienten Anschlusstreffer (3:1). in der 40. Minute weitete der Gastgeber die Tordifferenz auf drei Tore aus und mit dem Pausenpfiff leider auch noch auf 5:1 (40+2.). Zwei Themen wurden in der Pause angesprochen: die Pässe auf den extrem lauffreudigen und agilen 9er zu verhindern und die letzten 40 Minuten der Saison «anständig» zu Ende spielen. Leider musste unser eigentlicher Mittelfeld-Motor die Segel komplett streichen, da sich seine Fussverletzung wieder stark bemerkbar machte. Auch die Hitze machte offensichtlich zu schaffen, zum Glück hatten wir wenigstens fünf Auswechselspieler dabei. Herrliberg spielte es clever und liess den Ball, mit einem komfortablen Vorsprung im Rücken, gut in den eigenen Reihen zirkulieren, so dass wir noch mehr laufen mussten. Die Beine waren aber zu diesem Zeitpunkt schon etwas schwer geworden und wir liessen Herrliberg mehr oder weniger gewähren. Nach dem 6:1 in der 46. Minute fiel das 7:1 durch einen unglücklich abgelenkten Ball ins eigene Tor (50.). Knapp eine Viertelstunde lang passierte nichts erwähnenswertes, ehe Herrliberg zwischen der 64. und 70. Minute auf 11:1 erhöhte, wobei unsere Gegenwehr auf Grund der Sommerhitze sehr bescheiden war. Mit dem Schlusspfiff in der Nachspielzeit fiel der letzte Treffer zum 12:1. Fazit: der Herrliberger Stürmer mit der Nummer 9 war der absolute Dominator dieser Partie und liess uns schlecht aussehen. Dies war unser letztes Spiel mit dieser Mannschaft der Jahrgänge 2007/08. Es war zwar eine misslungene Dernière, aber die Erkenntnis die «Promotion» erneut gehalten zu haben, tröstet darüber hinweg! Besondere Bemerkung: Oliver Niess, in der Winterpause vom Cb zu uns gestossen, bestritt seine (vorläufig?) letzte Partie, da er sich nun voll auf seine berufliche Karriere als Arzt fokussieren will. Ich danke ihm an dieser Stelle für seine tollen Einsätze und wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft! Diese Woche lassen wir die Saison mit zwei lockeren Trainings ausklingen, am Donnerstag gefolgt von einem Abschlussessen …
Pascal Hotz (Trainer Ca)