Das Cupspiele immer etwas Besonderes sind und ihre eigenen Gesetze haben, war nicht nur Teil der Ansprache vor dem gestrigen Cupmatsch in Greifensee, sondern allgemein bekannt. Und es war ein hochspannendes und dramatisches Spiel bis zur letzten Sekunde. Die taktische Vorgabe war es, den Gegner früh in der eigenen Verteidigungszone unter Druck zu setzen und sie zu Fehlern zwingen. Statt einem 4er Mittelfeld agierten wir nebst zwei Stürmern noch mit einer hängenden Spitze. Dies gelang uns in der Startphase relativ gut. Nadim, vom Bb ausgeliehen, feuerte nach knapp 5 Minuten einen scharfen Schuss ab, welchen der Torwart gegen vorne abklatschen liess. Leider reagierten wir für den Nachschuss etwas zu spät. In der 9. Minute funktionierte es besser. Eine Flanke von rechts lenkte Tim zuerst an die Latte, den Nachschuss verwertete Matti aus kürzester Distanz zur 1:0 Führung. Wir verpassten es danach unsere spielerische Überlegenheit in ein weiteres Tor umzumünzen. Und so kam es wie es kommen musste: aus dem nichts glich Greifensee nach einem Freistoss und einem perfekten Kopfball zum 1:1 aus (31.). Das Momentum kippte für die letzten Spielminute der ersten Halbzeit. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt (40.) traf der 10er der Heimmannschaft mit einem direkt verwandelten Freistoss ins «Chrüz». Trotz Rückstand glaubten wir an eine Wende nach der Pause. Ruven stand nach Wiederanpfiff gleich zwei Mal im Mittelpunkt. Zum einen konnte er nach einem perfekten Schnittstellenpass in die Tiefe auf den Torwart zulaufen. Hart bedrängt von seinem Gegenspieler verzog er den Schuss knapp am Torpfosten vorbei. Ein paar Minuten später wollte er im 16er zum Abschluss ansetzten, als er vom Gegenspieler am Knöchel getroffen zu Boden fiel. Leider hat dies der Schiri nicht gesehen und liess zuerst weiterlaufen. Kurz darauf unterbrach er die Partie und Ruven musste ausgewechselt werden. In der 60igsten Minute lancierte Greifensee einen Konter über die linke Angriffsseite. Der Aussenläufer umkurvte Rechtsverteidiger Lukas (der eine sehr gute Partie ablieferte) und schoss aus relativ weiter Distanz aufs Tor. Vincent unterschätzte den Ball und wurde, auch zu seinem Entsetzen (im Nachgang zum Spiel meinte er, dass der davon ausging, der Ball ginge am Tor vorbei), in der nahen Torecke erwischt. Innenverteidiger Ole wurde kurz nach dem 3:1-Gegentreffer als zusätzlicher zentraler Mittelfeldspieler nach vorne beordert. Die «Pinken» (Auswärtstenü) setzten natürlich alles auf eine Karte und agierten sehr offensiv. Dank einem Hands Penalty verkürzten wir auf 2:3, wobei Schütze David dafür zwei Anläufe brauchte, nachdem der Goalie den ersten Schuss (zum Glück) nach vorne abwehrte (also besser gemacht als Seferovic gestern ;-)). Klar waren wir auf Konter anfällig, aber unsere 3er Kette verhinderten dank viel (Zwei)Kampf(Willen) das entscheidende vierte Gegentor. Auch Vinc parierte zweimal bravourös! Wir nahmen zig Anläufe, belagerten den gegnerischen Strafraum, aber das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Die besten Ausgleichschancen, und damit verbunden das Penaltyschiessen, hatten in den Schlussminuten Ruven und Mateo, welche mit ihren Abschlussversuchen nur knapp am Pfosten bzw. Latte vorbei zielten. Fazit: Wir haben ein interessantes und spannendes Spiel gesehen und ein Entscheid im Elfmeterschiessen wäre auch für die zahlreichen (mitgereisten) Zuschauer sicher noch die «Sahne auf der Torte» gewesen. Die ebenfalls aufopfernd kämpfende Mannschaft aus Greifensee hat den Sieg sicher nicht gestohlen. Für uns geht es am Samstag wieder auf Punktejagt in der Meisterschaft gegen ein auf dem Papier wohl ebenbürtigen Gegner (Glattbrugg).
Pascal Hotz (Trainer Ca)