JDa: Lehrreiches und Unschönes in Bülach
Am heutigen Samstag spielten wir bei schönstem Fussballwetter in Bülach gegen die Da-Juniorinnen vom FF Zürich Unterland.
Per se dezimiert und neu auch noch ohne Spielmacherin Abigail, welche nach dem rüden Spiel gegen Hinwil a letzte Woche noch immer am Rücken verletzt ist, stellten wir unsere Mädels auf das Wesentliche ein, was es heute braucht: Einstellung, Teamgeist, Pressing, Zweikämpfe und beherzte Torschüsse.
Im ersten Viertel folgte eine wilde «hin und her Schiesserei». Beide Mannschaften fanden kaum zu einem gepflegten Fussballspiel. Viel Hektik und überhastete Aktionen prägten den Einstieg beider Mannschaften ins Spiel. Zwei Nachlässigkeiten in unserem Abwehrverhalten in der 9. und 19. Minute schenkte den Girls aus Bülach einen komfortablen 2:0 Vorsprung nach den ersten 20. Minuten. Verdient, denn sie wollten es mehr und waren deutlich konsequenter in den Zweikämpfen und Abschlussaktionen, wobei es bereits viele Ellbogen und eine harte körperliche Gangart zu spüren gab für unsere Juniorinnen.
Das zweite Viertel gleiches Bild. Wir schafften es noch nicht, die notwendigen Tugenden zu entfalten, wurden von den Gegnerinnen körperintensiv bespielt und erhielten durch eine sehr unglückliche Bogenlampe aus zufälliger Spielsituation den 3:0 Gegentreffer. Bereits im zweiten Viertel lagen einige unserer Spielerinnen am Boden und «leckten die Wunden» in der Halbzeitpause.
Es ist verständlich, dass junge und noch unerfahrene Schiedsrichter Fehler machen und selbst lernen müssen und sollen. Nachteilig heute war leider, dass dies dazu führte, dass die körperliche Spielweise zunahm und die Leitung des Spiels darauf keinen eingrenzenden Einfluss nahm. Spielbezogene Fehlentscheidungen waren dabei überhaupt kein Problem, aber die fehlende Eingrenzung zu harten Einsteigens zweifellos schon, da dies weiter zunahm im dritten Drittel. Mehr Ellbogeneinsatz, spürbar intensiveres «mit dem Körper Reingehen» sowie Anchecken unserer Torhüterin obwohl sie den Ball bereits in den Händen hatte waren die Folge davon.
Dann leider der unschöne Höhepunkt: unsere zentrale Mittelfeldspielerin wurde in der Spielfeldmitte ohne jeglichen Grund in vollem Lauf von hinten mit beiden Armen gestossen, so dass sie ohne die Situation kommen zu sehen mit voller Wucht in zwei Spielerinnen prallte und wie bereits im Vorviertel laut schmerzklagend am Boden lag. Damit war das Fass voll und Zeit einzugreifen. Einerseits durch Spielunterbruch, andererseits durch Klarstellung, dass diese Spielweise nicht akzeptiert wird und heruntergespielt werden kann. Unsere Spielerin verliess, von der sie foulenden Spielerin (faire Geste!), gestützt den Platz und wir mussten erneut umstellen. Von der gegnerischen Bank kam lautes und gänzlich deplatziertes Lachen, was für sich steht.
Zweifellos keine einfache und gute Situation, aber für uns die klare Priorität des Schutzes unserer Spielerinnen. Nach eintretender Beruhigung der Situation gab es eine Entschuldigung, welche auch in der Pause wiederholt wurde. Das war gut und wichtig.
So ging es mit viel Emotion darüber in die letzte Pause und wir appellierten an unsere Spielerinnen ungeachtet der verschlafenen ersten 2 Viertel sowie der Ereignisse während des dritten Viertels, sich rein auf die letzten 20 Minuten zu konzentrieren und diese professionell zu Ende zu spielen.
So gab es noch einmal intensive 20 Minuten, in welchen unsere Girls 2 Anschlusstreffer schossen, so dass es abschliessend beim 3:2 Heimsieg der FF Zürich Unterland Da-Juniorinnen blieb.
Zum Spielverlauf gibt es Dreierlei zu sagen:
- Wir haben das Spiel selbst in den ersten 40 Minuten verloren, da uns teilweise die individuelle Konsequenz und Momentum-Entfachung als Team fehlte
- Aktuell plagt uns eine grosse Abschlussschwäche, wir hatten die Chancen, um dieses Spiel zu drehen, haben diese aber nicht verwandelt
- Nach zwei Spielen mit sehr intensiver Spielweise und vielen wie teilweise relevanten Verletzungen wünschen wir uns nun wieder Spiele, in denen es primär um Fussball geht, der gerne intensiv sein darf, aber eben auch fair und sich nicht im Bereich bewegen darf, dass die Spielerinnen unnötigem Verletzungsrisiken ausgesetzt sind
Zum Abschluss haben wir noch einmal versöhnlich mit der gegnerischen Spielerin aus der Szene des dritten Viertels gesprochen, dass sie zweifellos die beste Spielerin heute auf dem Feld war, über überdurchschnittliche Fähigkeiten und Wettbewerbsgeist verfügt, aber diese Nickligkeiten bis hin zu solchen gefährlichen Aktionen – auch wenn sie glaubhaft nicht aus böser Absicht entstanden – aus unserer Sicht nicht sein sollen und dürfen und von Trainer:innen wie Schiedsrichter:innen auch eingegrenzt werden sollten.
Bei der anschliessenden Hot Dog Runde konnte bereits wieder gelacht werden, was wir mit in die neue Trainingswoche nehmen werden und weiter an uns arbeiten, da unsere Juniorinnen es letzte wie diese Woche selbst in der Hand gehabt hätten, sich mehr zu belohnen für ihren insgesamt intensiven Einsatz.
FC Männedorf: Alina, Alva, Amelie, Annika, Anouk, Dana, Elin, Nike, Selina, Sofia N. und Sophie mit Nicole und Kai sowie Abigail als verletzte Supporterin 👍🏽