Interview mit Jamina Neururer Kaspar, Sekretariat FCM, vom 2. Januar 2025, welcher sich den Fragen von Pascal Hotz stellte. Das ausführliche Interview kann hier (Audio) abgehört werden.
Wir befinden uns im Sekretariatsbüro des FC Männedorf, welches der Arbeitsplatz von Jamina Neururer ist. Herzlich Willkommen Jamina und Guets Neus! Wir wollen Dich hier ein bisschen näher kennen lernen, darum meine erste Frage, wer bist Du?
“Ich bin 44, Mutter von zwei Kindern, meine Tochter wird in einem Monat 24, mein Sohn ist 14. Bin seit 16 Jahren verheiratet und wohne in Stäfa.»
Woher kommst Du ursprünglich?
«Ursprünglich bin ich aus Indien, bin mit drei Monaten von Schweizer Eltern adoptiert worden, bin also durch und durch Schweizerin und keinen Bezug zu meinen Wurzeln.»
Seit rund 8 Monaten wirst Du von Susanne Huber, welche noch dieses Jahr in die verdiente Pension geht, eingearbeitet. Wie läufts die Übergabe, hat es Deine Erwartungen am Job erfüllt?
«Ich wurde von Triz angefragt und es war, als Fussballfanatikerin, schon immer mein Wunsch in einem FC-Sekretariat zu arbeiten. Liebe zudem Admin-Arbeiten, die Einarbeitung läuft super, kann von den Besten, Susanne sowie von Dir, lernen. Es ist sehr spannend, vielseitig, genau das, was ich brauche, nicht immer das Gleiche und verschiedene Themenbereiche. Susanne macht dies sehr gut, ist sehr viel, gewisse Sachen beherrsche ich schon. Das Problem ist, dass viele Arbeiten saisonal bedingt sind, zum Teil macht man sie nur 1, max. 2-mal pro Jahr, da fehlt die Routine.»
Was hast Du ursprünglich gelernt und was waren Deine bisherigen Tätigkeiten im Zusammenhang mit Fussball?
«Ich habe eine Lehre als Damenschneiderin gemacht, nach der Lehre den Job jedoch an den Nagel gehängt, weil es mir nicht gefiel. Habe mich danach als Fitnesstrainerin umschulen lassen, den Kraft Instruktor angehängt und paar Jahre später auch noch den Gruppen Fintess Instruktor. Fuss gefasst habe ich im Activ Fitness, wo ich mich von der normalen Instruktorin zur Regionalleiterin hocharbeitete. Mit den fünf Studios führte ich rund 100 Mitarbeitende. In dieser Zeit habe ich Weiterbildungskurse in Themen wie Erwachsenenbildung, Personalführung, Bootcamp-Trainerin besucht. Mit vier Jahren kam mein Sohn in die «Kicker-School», meine Tochter hatte ebenfalls schon Fussball gespielt. Durch das bin ich in die Fussballschiene geraten. Habe durch meine Fitnessausbildung den sieben- und achtjährigen Athletik-Training gegeben. Später habe ich die Kinderfussball-Ausbildung absolviert.»
Sehr spannend, haben jetzt schon viel erfahren. Erlaube mir einen kurzen Abstecher ins Privatleben. Du hast bestimmt nebst dem Teilzeitjob hier auch andere Hobbies?
«Bin seit neustem FCZ-Trainerin und aktuell mein aktuell einziges Hobby. Vorher habe ich Fitness betrieben und mich um den Hund gekümmert. Zusammen mit der Einarbeitung im Sekretariat vereinnahmt mich dies sehr stark. Mein Sohn spielt beim FCZ und wenn ich nicht mit meinen Frauen auf dem Platz stehe, dann wegen ihm.»
Was meinst Du mit «meinen Frauen»?
«Ich trainiere die U14-Frauen resp. Athletik-Trainerin bei den U13, U14 und U16»
Wie sieht ein typischer Alltag von Jamina aus?
«Meine Arbeitswoche ist durchgetaktet, fängt Montagmorgen mit dem Haushalt an, dann gehts zum freiwilligen Schulfussball in Stäfa (Mittagslektion für 15 Jungs), dann kurz ins Sekretariat, anschliessend düse ich nach Zürich. Bin täglich am Nachmittag im Sekretariat, ab und zu am Vormittag. Drei Mal pro Woche (Mo, Do, Fr) gebe ich die Schulfussballlektionen und von Montag bis Donnerstag gebe ich Training beim FCZ, am Samstag Matsch.
Zurück zum Fussball, welcher ist Dein Lieblings-Fussballverein (habe eine Vermutung) und warum?
«Ganz klar der FCZ! Der Stadtclub macht einen super Job, sind sehr strukturiert. Angefangen habe ich als Trainerin beim FC Stäfa (Juniorinnen C), aber der Unterschied, auch als Trainerin, vom Breiten- zum Spitzenfussball ist komplett anders. Beim FCZ wird sehr viel gefordert, ist Leistungsbezogen und «knall hart.»
Letzte Frage: im Juli findet bekanntlich hier in der Schweiz die Fussball-WM der Frauen statt. Wirst Du als Zuschauer dabei sein und wie schätzt Du die Chancen unserer Nati ein?
«Wir werden als Trainerinnen sehr involviert sein, müssen/dürfen Spiele als Mannschaft anschauen und gewisse Dinge dann umsetzen. Ich finde es eine mega coole Sache, der Frauenfussball soll gefördert werden, auch mehr Gelder anziehen, damit die Frauen mehr verdienen. Ich habe jedoch Bedenken, dass sich viele Mädchen im Breitensport anmelden werden und frage mich, wie die Vereine, welche bezüglich Trainer, Plätze und Mannschaften am Limit sind, dies handhaben werden.»
Gebe ich Dir recht, auch wir haben ja bei den Girls schon Wartelisten. Zum Glück kommt bald unsere neue Freizeitanlage, gibt zumindest von den Plätzen her gewisse Kapazitäten. Wie es aber mit TrainerInnen ausschauen wird, ist eine andere Geschichte. Vielen Dank Jamina für das Spontaninterview und ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute, viel Erfolg, eine reibungslosen Endübernahme des Jobs als Hauptsekretärin, vor allem aber Gesundheit! Ich freue mich weiterhin auf die Zusammenarbeit und wünsche Dir einen schönen Tag!
«Danke Pascal, wünsch ich Dir auch.»