Es begann mit einer Hiobsbotschaft. Als das Team der D-Junioren-Trainer um Lagerleiter Guido Bachofen die Planung für das Trainingscamp 2018 in Angriff nahm, musste diese wegen eines Engpasses plötzlich komplett über den Haufen geworfen werden. Statt Tschagguns im Montafon hiess das wöchentliche Domizil für die D-Juniorinnen und D-Junioren Frutigen im Berner Oberland. Im Nachhinein betrachtet darf dieser Ortswechsel durchaus als Glücksgriff betrachtet werden.
Glück hatten die 64 Kinder und ihre Trainerinnen und Trainer mit dem Wetter, das in den Bergen unbeständig sein kann. Diese Woche aber verschonte Petrus die Männedörfler fast gänzlich mit Regen, so dass alle geplanten Trainingseinheiten durchgeführt werden konnten und die Regenpelerinen die meiste Zeit über getrost in der Unterkunft im Frutighus bleiben konnten.
Die Trainings waren intensiv, lehrreich und spassig. Wiederum organisierte das Trainergespann ein Pool-Training mit verschiedenen Posten: Vollblut-Stürmer Lorenzo Tognoni lehrte den Kids die richtige Schusstechnik, der technikaffine Paul Lipp liess sie bei enger Ballführung um Hütchen dribbeln und das Duo Brecher/Arpagaus brachte sie mit Eigenkraft- und Stabilisationsübungen ins Schwitzen.
Ins Schwitzen kamen in dieser Woche aber nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Trainer. Nach dem Finale der Mini-EM, die an verschiedenen Abenden auf den Kunstrasen neben der Unterkunft stattfand, kam es zum gross angekündigten Showdown, zum Spiel Junioren gegen Betreuer.
Dabei durfte Torhüterin Caroline Tores schon früh über ihre Vorderleute fluchen, die den Kindern anfangs allzu viel Raum zugestanden, so dass diese in Führung gingen. Danach aber machte Michi Unterschweiger auf Brasilianer und beförderte den Ball nach einer Ecke mit der Hacke über die Linie, ehe Julie Brecher mit einem Volleyschuss den zweiten Treffer des Trainerteams markierte.
Weil danach auch das Angriffsspiel der beiden Tifosi Lori Tognoni und Massimo Rosato präzise wie eine Bahnhofsuhr funktionierte, setzten sich die Trainer am Ende mit 6:2 durch. Damit konnten die Betreuer beweisen, dass sie nicht nur Hütchen setzen, Anweisungen geben und über den Fussball fachsimpeln können, sondern diese Inhalte durchaus auch auf dem Feld umzusetzen wissen.
Ob die Trainer auch bei der Lagerolympiade am Mittwoch hätten mithalten können? Bei diesem Wettbewerb, bei dem der Fussball für einmal nicht im Vordergrund stand, waren Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Präzision und Wissen gefragt. Wer in allen Disziplinen rege punktete, durfte sich zurecht Lagerolympiasiegerin respektive Lagerolympiasieger nennen.
Eigentlich aber konnten sie sich alle Sieger nennen: Junioren, Trainer und auch das Personal des Frutighus leisteten einen wichtigen Beitrag. Und so der Lagerleiter mit allen mitgereisten Trainern am Ende einer intensiven und interessanten Fussball-Woche zu recht festhalten, dass es wieder mal ein gelungenes Lager war.