Wer sich Christian Sifontes, Tobias Merk und Martin Janku schon immer einmal gerne als Kellner vorgestellt hätte – sei es nun anlässlich einer Kostümparty oder auch ganz generell – könnte bald auf seine Kosten kommen. Am Mannschaftsabschluss der zweiten Mannschaft werden nämlich diese drei – zusammen mit anderen Jungspunden – den Älteren des Teams – das Diner servieren.
Das Ganze ist nicht etwa einem Programm für eine berufliche Neuorientierung, sondern vielmehr einer verlorenen Wette geschuldet. Hintergrund davon ist die Revanche des beliebtesten Spieles, das man in der zweiten Mannschaft kennt: Jung gegen Alt.
Letzte Woche kam es auf dem Kunstrasen zum ersten Duell der Generationen. Dabei triumphierte nach langem torlosen Unentschieden die Equipe der Routiniers. Wetteinsatz damals: Leibchen waschen bis zum Ende der Vorrunde.
Engagierte Jungspunde
Wann diese Vorrunde respektive die Meisterschaft wirklich enden wird, steht aktuell in den Sternen und dürfte vor allem davon abhängen, welche weiteren Massnahmen der Bundesrat gegen die Virus-Verbreitung noch treffen wird. Jedenfalls war die ungewisse Zukunft mitten im laufenden Meisterschaftsbetrieb Grund genug, beim Donnerstagstraining ein Revanche-Match auszutragen.
Die Unterlage war dieses Mal der etwas sumpfige und folglich rutschige obere Widenbad-Rasen. Auf diesem Terrain wollte die Jungmannschaft, vor der gewisse Exponenten zuweilen etwas vorlaut sein sollen, die Team-Senioren dieses Mal schlagen. Die Verlierer müssen Siegern das Nachtessen servieren. Welch eine Demütigung. Mehr Motivation braucht es also nicht.
Tatsächlich gingen die Jungspunde engagiert zu Werke. Insbesondere der wirblige Joe Mathis als Ballverteiler gefiel. Im Angriff hatte Martin Janku viele gute Aktionen und nutze auch so manch eine Gelegenheit, womit er schliesslich in diesem Spiel klarer Topscorer seines Teams wurde. Hinten links verteidigte Chrigi Sifontes leidenschaftlich und wie immer lautstark kommentierend, wofür es von Simone Krebser dann irgendwann einen Rüffel setzte.
Torreiche Affiche
Defensiv-Analysten bestätigten auf Rückfrage, dass Sifontes in etwa gleich oft im Schilf gestanden war, wie ein Biologe, der das Paarungsverhalten des einheimischen Wasserfroschs Tag für Tag draussen an irgendeinem Weiher studiert. Offensiv hätten sich Sifontes einige Chancen geboten, Senioren-Goalie Mätz Heusser zu bezwingen, aber irgendwie war bei Chrigi – wie so oft auch bei einem ungespritzten Apfel – einfach der Wurm drin.
Das kann man getrost auch über Marco Huber sagen. Nachdem er am Sonntag im Meisterschaftsspiel gegen Wetzikon mehrere hochkarätige Chancen sträflich ausgelassen hatte, blieb er auch in diesem Match ohne persönliches Erfolgserlebnis und dürfte mit seiner Leistung nicht zufrieden gewesen sein. Dies ganz im Gegenteil zu seinem Sturmpartner Pascal Pause, der seine Torflaute beenden konnte, und Bruder Remo Huber, der gleich zwei Mal von der rechten Aussenbahn heraneilend herrlich in die hohe Torecke traf.
Selbst Defensivarbeiter Betim Mujota erzielte einen Treffer, wenngleich er zuerst noch am Pfosten gescheitert war. Am meisten Tore auf Seiten der ältereren Formation steuerte aber Rückkehrer Loris Carbonaro bei. Ihm liessen die Jungen gut 20 Meter vor dem Tor schlicht zu viel Raum, so dass er mit seinen strammen Schüssen gleich mehrmals erfolgreich war. Da konnte Schilf-Sifontes noch so oft die Hände verwerfen.
Gleiches galt auch für Tobias Merk, der zuerst noch grosse Töne spukte, sich dann aber vor allem ärgerte. Er selber liess seine Gegenspieler im Mittelfeld jedoch allzu oft gewähren und holte sich von den imaginären neutralen Beobachtern keine Bestnoten ab. Am Ende setzten sich die Alten mit 9:6 durch und dürfen sich über den gehobenen Service von Oberkellner Sifontes und seinem Team – bestehend aus Jannis Frangulidis, Marc Billeter, Matteo Bonomo, Joe Mathis, Tobias Merk, Warsay Eyob und Martin Janku – freuen.