Für die Da-Junioren geht die Reise im Cup weiter. Nach einer soliden Teamleistung gehören die Männedorf zu den besten vier Mannschaften dieses Wettbewerbs.
Eine konzentrierte Teamleistung hatte der Da-Staff von seinen Schützlingen vor dem Cup-Knaller auf dem Widenbad verlangt. Eine Vorgabe, die erfüllt wurde. Von Beginn weg demonstrierten die Männedörfler, wer der Chef auf dem heimischen Kunstrasenplatz ist.
Die Gäste aus Veltheim gestanden dem Heimteam zu viel Platz zu, so dass Lennart Strähle quer durch den Strafraum auf Axel Bigler passen konnte. Der zweite Männedörfler Aussenläufer sagte merci beaucoup und haute den Ball wuchtig und die linke untere Ecke – baguette magique in der Cup-Edition.
Die treue Männedörfler Fankurve hatte allen Grund zur Freude. Mit etwas Verspätung gesellte sich auch Dauerzaungast Weibel dazu und dürfte sich darüber gefreut haben, dass eine D-Junioren-Partie mittlerweile fast gleich viele Besucher zählt wie die GC-Fankurve. Dass der Vizepräsident nicht von Beginn an anwesend sein konnte, war nachvollzieh. Es sind strenge Wochen für ihn: Eben erst vertrat er die strategische Führung des FC Männedörf am Gipfeltreffen der Männedörfler Vereine. Zudem musste Tausendsassa-Thomas zuletzt auf dem Campus in Niederhasli den Yakin-Brüdern dabei helfen, das Material zusammenzuräumen und die Trainingsbälle fachmännisch korrekt zu waschen, wie er es bei Oberwaschmeister Lipp gelernt hatte.
Gerüchten zufolge soll der eifrigste Trainer der Alpennordseite bereits an der Nachfolge für die Trainerbank beim Schweizer Rekordmeister arbeiten. Auf wenn der Baumeister dabei baut, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Das Da-Trainertrio jedenfalls dementierte sämtliche Gerüchte.
Der vollzählig anwesende Trainerstab war zunächst ohnehin damit beschäftigt, der Mannschaft die richtigen Impulse zu geben. Cheftrainer Lipp orchestrierte seine Schützlinge dabei gleich im nagelneuen FCM-Traineroutfit. Derweil griff Assistenztrainer Althaus zum edlen Zwirn und coachte dem Anlass entsprechend in Anzug und Krawatte. Freilich liess er es sich auch nicht nehmen, die eine oder andere anzügliche Bemerkung zur Zirkulation des Balles auf dem Feld zu machen.
Pausenteekanister-, Becher- und Ballsack-Sherpa Huber hatte zunächst noch protestiert, dass es doch unsinnig sei im Hemd den Pausentee zu holen. Im Stile französischer Bahnangestellter oder deutscher Flughafenarbeiter wollte er dabei sogar in den Streik treten, weil diese Gangart gerade in Mode zu sein schein. Doch General Lipp imponierte diese keinen Meter weit. So fugte Huber den Tee gemeinsam mit dem soeben eingetroffenen Unparteiischen (aus den eigenen Reihen) auf das Feld.
Auf diesem Feld ging in der Startphase so Einiges. Die Veltheimer rappelten sich nach dem frühen Schock auf und kamen zu ersten Annäherungsversuchen ans gegnerische Tor. FCM-Goalie Lolo Coninx, der Penalty-Held des Cup-Achtelfinals, war aber auf dem Posten. Vom Tor her hatte er danach eine herrliche Aussicht auf Pilatus und Rigi, jedoch auch darauf, wie Lennart Strähle am Strafraumrand den Ball eroberte und Miguel Martins diesen mit einem satten Schuss zum 2:0 in die Maschen dreschen konnte.
Das Resultat entsprach zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht der ganzen Wahrheit, hatten die Gäste aus Winterthur doch die eine oder andere gute Gelegenheit zum Anschlusstreffer zu kommen. Stattdessen stellte das Heimteam im Mitteldrittel auf 3:0. Jorin Cassol köpfelte den Ball nach Valerio Walsers Corner aus geringer Entfernung ins Netz. Kurz vor dem erneuten Seitenwechsel stimmte die Zuordnung bei einer Ecke zu wenig, so dass Veltheim zum ersten Treffer kam.
Das Spiel hatte sich längst zu einem munteren Schlagabtausch mit vielen Zweikämpfen in der neutralen Zone entwickelt. Die Männedörfler behielten dabei jedoch die Oberhand, was nicht zuletzt damit zusammenhing, dass die Hintermannschaft durch Verteidigungsminister Braunschweig einmal mehr solide organisiert war und die beiden zentralen Mittelfeldspieler wie Scheibenwischer vor der Abwehr Bälle und Gegner abfingen. So schafften es die Veltheimer nicht, das wichtige zweite Tor nachzulegen.
Zwingende Topchancen hatten die Männedörfler wenige, wenn auch über das gesamte Spiel mehr. Für den Statistikverantwortlichen des Da-Staffs war dabei nicht klar zu entnehmen, ob es sich bei den beiden Weitschüssen des Captains um Klärungsversuche oder aber tatsächlich um Torschüsse gehandelt hatte. Dies konnte ihm jedoch eigentlich auch egal sein. Jedenfalls wäre auf diese Weise fast der vierte Männedörfler Treffer gefallen.
Sekunde für Sekunde sehnten sich die Männedörfler den Schlusspfiff herbei. Leandro Strässle, der diesen Abend als Protokollführer amtete, dürfte nicht ganz unglücklich darüber gewesen sein, dass er auf dem Matchblatt keine Ereignisse mehr zu vermerken hatte. Wenig später durften er und seine Teamkollegen sich dann zurecht feiern lassen. Die Da-Junioren brachten das Resultat über die Zeit und stehen nach einem weiteren starken Auftritt im Cup-Halbfinale.