Nach einem diskussionslosen 3:0-Auswärtssieg beim FC Bülach bestreiten die Da-Junioren im Juni das Endspiel des D-Junioren-Cups.
Es war wieder einer dieser magischen Cupabende, den die Da-Junioren und ihre zahlreich mitgereissten Fans auf dem Bülacher Eracherfeld erleben durften. Dabei musste die Truppe von Altmeister Paul Lipp zunächt etwas ihre Anfangsnervosität ablegen, ehe sie richtig in dieses so eminent wichtige Spiel fand.
Schon im Trainingslager in Frutigen hatte sich das Team auf das Gastspiel im Zürcher Unterland eingeschworen. Wohl hatte dann auch der Abstecher zum gemeinsamen Glacé-Essen ins Tropenhaus dazu geführt, dass sich das Da zu einer verschworenen Einheit zusammengeschweisst fühlte.
Mittelfeldakteurin Annalena Breitenmoser brachte die Männedörfler mit ihrem Treffer frühzeitig auf Kurs. Danach hielt das Widenbad-Ensemble die Pace aufrecht und doppelte nach. Miguel Martins konnte von einem Abpraller beim gegnerischen Goalie profitieren und zum zweiten Treffer einnetzen. Die Vorarbeit lieferte Axel Bigler, der nach seinem Sololauf über den Flügel ansatzlos abgezogen hatte. Später sollte er sich umso mehr über den Finaleinzug freuen, zieht die Nummer zehn der Männedörfler damit doch erneut mit seinem Herzensverein YB gleich und könnte nach dem Gewinn der Meisterschaft auch den Cup holen.
Was das Endspiel im Berner Stade de Suisse angeht, so dürfte Abwehrdirigent Noel Braunschweig etwas dagegen haben. Der glühende Anhänger des derzeit etwas konstanter agierenden Stadtzürcher Fussballklubs organisierte die Männedörfler Defensive einmal mehr souverän. Im Trainingslager hatte Marco Huber den Da-Capitano zu seinem Assistenten befördert, nachdem General Lipp frühzeitig die Heimreise antreten musste. Huber seinerseits erlebte einen kometenhaften Aufstieg vom Jonglierleiter, Material-Lastesel, Pausenteekoordinator und stellvertretenden Berater für taktische Wechsel ab dem zweiten Spieldrittel zum Interims-Cheftrainer. Augenzeugenberichte wonach er danach fast ebenso breitschultrig und mit erhobenem Haupt herumgewatschelt sei wie einst Terminator Arnold Schwarzenegger, dementierte Huber sogleich, denn spätestens bei der Rückreise im Car wusste er, dass er dieses prestigeträchtige Amt in der Woche darauf wieder der wahren Nummer eins im Trainerstaff abgeben musste.
Die Reise nach Kloten zum Cup-Final wurde dann im Verlauf des zweiten Drittels immer konkreter. Zunächst benötigte Männedorf eine gewaltige Portion Glück dafür, dass der Bülacher Stürmer nach einer starken Parade von Goalie Lolo Coninx aus wenigen Metern den Ball an die Querlatte spedierte. Es schien als hätte die Glückskrawatte von Assistenztrainer Beat Althaus ihre Wirkung nicht verfehlt. Wie schon im Viertelfinale orchestrierte er die Mannschaft an der Seitenlinie im Stile Pep Guardiolas im Business-Anzug und verlieh dem Spiel dadurch gleichzeitig einen würdigen Anstrich. Hätte allerdings der Platzregen eingesetzt, wäre General Lipp mit seiner Regenpelerine getreu dem Pfadfinder-Motto «allzeit bereit» wohl eindeutig besser ausgerüstet gewesen.
Besser waren auf dem Platz weiterhin die Männedörfler, die in regelmässigen Abständen zu Chancen kamen. Leandro Strässle brachte den Ball vom linken Strafraumrand zur Mitte, wo Lenny Strähle eine Unachtsamkeit des Bülacher Schlussmanns ausnutzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich auch Captain Braunschweig zum Reigen der Torschützen hinzugesellen können. Sein Handsfreistoss zappelte allerdings nur im Aussennetz.
Mit der 3-Tore-Führung im Gepäck gingen es die Männedörfler zwangsläufig etwas gemächlicher an und verwalteten den Vorsprung im letzten Spielabschnitt. Es brauchte aber ab und dann einen reaktionsschnellen Lolo Coninx zwischen den Pfosten, der am Ende sich von seinen Mitspielern für seinen Shutout feiern lassen konnte. Schon im Viertelfinale gegen den SC Veltheim und vor allem im Achtelfinale gegen den FC Red Star hatte der Torhüter massgeblich zum Weiterkommen seines Teams beigetragen.
In den Schlussminuten lauerten die Männedörfler primär auf Konter und kamen tatsächlich noch einmal zu einigen guten Gelegenheiten. Dem vierten Treffer am nächsten kam Axel Bigler, dessen Geschoss aus der zweiten Reihe nur knapp über die Querlatte flog. Diese Aktion aber offenbarte die pure Entschlossenheit der Männedörfler Offensive. Zusammen mit einer konzentrierten Defensivleistung verdiente sich das Team den Einzug ins Endspiel und konnte sich nach dem Abpfiff die Glückwünsche ihrer Fans und des Vorstands, der wie üblich durch Vize Thomas Weibel repräsentiert wurde, abholen. Damit kommen die Da-Junioren beinahe noch höher hinaus, als es der omnipräsente Baufürst zusammen mit seinen Geschäftskameraden zurzeit in Dübendorf mit dem in den Medien viel beachteten Jabee-Towers will. Für Cheftrainer Lipp ist der Einzug in den Cupfinal ein weiterer grandioser Erfolg in seiner lichtjahrelangen Karriere.