FC Stäfa 1895 b – FC Männedorf Ba (3:2)
Bittere Niederlage für den FC Männedorf beim Derby gegen den FC Stäfa 1895. Das Team aus Männedorf verschenkt erneut einen Sieg, gegen anfänglich schwache Gastgeber, nach einer frühen 2:0 Führung.
Nach einem nervösen Beginn übernahm der FC Männedorf nach gut 10 Minuten die spielerische Kontrolle auf dem Platz. Die beiden Männedorfer Stürmer wurden in den ersten Minuten mehrmals mit schnellen Bällen, tief in die gegnerische Hälfte, bedient. Die Torabschlüsse waren noch etwas überhastet und unglücklich ausgeführt aber man sah, dass die Gäste hier sehr früh ein Zeichen setzen wollten.
Es dauerte rund 13 Minuten, bis Andy Ibrahimi seine Anfangsnervosität ablegte und den ersten kontrollierten Ball zum 0:1 aufs Tor brachte. Der Treffer kam zum richtigen Zeitpunkt, denn die Gäste überliessen dem FC Stäfa ausgiebig Raum im Mittelfeld und die Ballverluste im Spielaufbau brachten viel Unruhe ins Männedorfer Spiel. Der frühe Führungstreffer gab der Mannschaft die erforderliche Ruhe und Sicherheit. Nur drei Minuten später legte Ruven Braunschweig nach und verwandelte per schöner Direktabnahme einen Eckball zum 0:2 (16.).
Den Männedorfern gelang in den letzten vier Spielen das Kunststück, früh mit 2:0 in Führung zu gehen, um dann den Spielbetrieb nahezu einzustellen. Und auch an diesem Samstag wurden Gegner, Trainer und Zuschauer nicht enttäuscht. Der FC Männedorf stellte nach und nach die Offensivaktionen ein und überlies dem Gegner das Feld. In der 20. Minute parierte Gianluca Rosato mit Bravour einen Strafstoss aber das Team aus Männedorf zog daraus keinerlei positive Energie. Stäfa hingegen liess sich nicht beirren, schüttelte sich kurz und setzte die Gäste weiter unter Druck. So war es kaum verwunderlich, dass Stäfa in der 29. Minute der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang.
Stäfa machte nun alles richtig. Das Heimteam kämpfte um jeden Ball und um jeden Quadratzentimeter Rasen, dessen Qualität sich durchaus mit der im heimischen Widenbad vergleichen liess. Die Spieler applaudierten und pushten sich bei jeder noch so unspektakulären Aktion. Männedorf verlor völlig den Faden und verfiel in das gewohnte Muster der langen Bälle, welche keine Abnehmer fanden. Der FC Stäfa nahm die Gastgeschenke dankend an und glich noch vor der Pause zum 2:2 (40.) aus.
Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild, wie in den letzten Minuten der ersten Halbzeit. Stäfa drückte auf den Führungstreffer, während Männedorf sichtbar Mühe hatte, Ball und Gegner zu kontrollieren. Statt sich auf einen geordnetem Spielaufbau zu fokussieren, sah man noch mehr Hinterhofgekicke. Der FC Stäfa benötigte 32 Minuten, um das Spiel komplett zu drehen und um in der 48. Minute mit 3:2 in Führung zu gehen.
Eigentlich hatte der FC Männedorfer noch genügend Zeit, mit dem erneuten Ausgleich das Spiel wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Doch die fehlende Abstimmung und die vielen Ballverluste im Spielaufbau, welcher häufig schon vor der Mittellinie zu Ende war, beraubte sich das Team der eigenen Stärke. Wenn dann doch ein Schuss aufs gegnerische Tor gelang, warf sich Stäfas Goalie – samt Abwehr – in den Ball oder dieser klatschte ans Gehäuse, weil das Glück an diesem Nachmittag im Widenbad geblieben war.
Der FC Stäfa gewann das Derby verdient, weil sie den Sieg einfach wollten und hart dafür gearbeitet haben. Der FC Männedorf muss sich für die verbleibenden drei Partien nun dringend neu erfinden.
MEP 30.10.2022