Es hat erneut nicht gereicht: Zum dritten Mal in Serie verlieren die Da-Junioren in der Meisterschaft. Das schreit nach einer Erklärung.
Nach dem Einzug in den Cup-Final reichte der Schwung bei Männedorfs Da-Junioren noch, um den zweiten Dreier in der Promotion einzufahren. Auswärts beim FC Uster setzten sich die Seebuben dank einer starken Mannschaftsleistung durch. Gleich vier verschiedene Toschützen zeichneten sich verantwortlich für die offensive Ausbeute.
Seither scheint beim Lipp-Trupp irgendwie der Wurm drin. Ausgerechnet gegen den FC Dübendorf setzte es die nächste Niederlage. Ein Spiel, in dem mehr dringelegen wäre für das Heimteam, hätte es nur seine Chancen kaltblütiger ausgenutzt. Ausgerechnet gegen jene Stadt wo der Baufürst und Vizepräsident den fast schon landesweit bekannten Jabee-Tower errichten lässt. Immerhin konnten die Glattaler nach dem Sieg auf dem Widenbad mit einem positiven Gefühl zurück in die Nähe dieser gigantischen Baustelle im Hochbord-Quartier zurückkehren.
Auf dem Widenbad aber rumorte es. Immer wieder musste sich die heilige Dreifaltigkeit um Lipp, Althaus und Huber Kritik anhören. Nachdem die Meisterschaften in den grossen europäischen Ligen zu Ende gingen und zahlreiche Trainerwechsel bekannt wurden, begannen auch die drei Trainerstühle allmählich zu wackeln. Das seismologische Institut gab stellte schon nach kurzer Zeit klar, dass kein Erdbeben Schuld daran war.
Als Real-Coach Zinédine Zidane nach dem dritten Champions-League-Triumph in Serie zurücktrat, forderte die Presse diesen Schritt auch vom Männedörfler Dreigespann. Bei einer eilig einberufenen Presse-Konferenz in der alten Schiedsrichter-Garderobe beteuerte Cheftrainer Lipp, dass man sich bis zum Cupfinal, dem absoluten Saisonhöhepunkt, auf das Sportliche konzentrieren wolle und darauf, dass das Material ständig vollständig und in einwandfreiem Zustand ist.
Sportlich wäre auch bei der Wiederauflage des Cup-Viertelfinals gegen den SC Veltheim mehr dringelegen. Wie schon im Spiel gegen Dübendorf gaben die Männedörfler das Spiel nach zwischenzeitlicher Führung aus der Hand, was auch mit der Physis zusammenhängt. Unterschiede in Sachen Körper und Geschwindigkeit gehören in der Promotionsklasse schlicht dazu und sind augenfällig.
Im Training versuchten die Coaches neue Impulse zu liefern. Dies nicht zuletzt auch um die Moral beizubehalten, was bei einer Niederlagen-Serie nicht immer leicht ist. Die Trainingspräsenz hat definitiv nicht darunter gelitten. Im Gegenteil: jeder im Team arbeitet weiterhin akribisch daran, um fussballerisch weiterzukommen.
Umso bitterer, dass die Mannschaft es gegen den FC Wetzikon verpasst hat, auf die Siegerstrasse zurückzukehren. Dabei haben die Junioren viel Moral gezeigt und sich nach einem Rückstand zurückgekämpft. Am Ende nutzten die Gäste aus dem Zürcher Oberland einige Unaufmerksamkeiten gnadenlos aus.
Der Schnitt von drei erzielten Toren aus den letzten Spielen zeigt aber, über welche Qualitäten das Team in der Offensive verfügt. Vorne geht eigentlich immer etwas. Nun gilt es defensiv noch kompakter zu stehen, die Zweikämpfe auch gegen gross gewachsenen Gegenspieler anzunehmen und solidarisch füreinander über 75 Minuten zu gehen. Leben die Männedörfler diesen Tugenden wieder intensiver auf dem Feld, so werden die treuen Fans bald wieder zur Welle nach dem Schlusspfiff ansetzen können.