Im Prinzip war es ein Sonntagnachmittag zum Vergessen für die zweite Mannschaft. Gegen den FC Pfäffikon gerieten die Platzherren auf dem gut besuchten Sportplatz Widenbad früh ins Hintertreffen. Nach einem Abwehrfehler beginn Abwehrtank Sandro Nauli ein Foul. Den fälligen Elfmeter verwandelten die Zürcher Oberländer zur Führung. Danach hatten sie das Spielgeschehen weitgehend im Griff und legten mit dem zweiten Treffer nach einem schnellen Angriff über die Aussenbahn nach.
Die Männedörfler aber steckten nach diesem bitteren Auftakt nicht auf und erarbeiten sich die eine oder andere gefährliche Torchance. Die wohl beste bot sich Florian Zollinger. In seinem Comeback schaffte es der pfeilschnelle Angreifer allerdings nicht, eine herausgespielte Überzahlsituation kaltblütig auszunutzen. Es wäre der ideale Zeitpunkt gewesen für den Anschlusstreffer. So aber nahmen die Geschehnisse ihren Lauf.
Früher Feierabend
Pascal Pause, der heute ohnehin schon etwas geladen schien, hatte zuvor den Torhüter angerempelt und war verwarnt worden. Sichtlich frustriert über den Spielverlauf setzte der Flügelspieler zu einer seiner berühmt-berüchtigten Grätschen an und holte den Pfäffiker von hinter souverän von den Beinen. Sein Einsatz war damit früh beendet und er konnte sich die herrlichen Sonnenstrahlen dieses Spätsommertages fortan von ausserhalb des Spielfeldes auf die Birne scheinen lassen.
Es wurde danach auch gemunkelt, dass es Pause schlicht und einfach nicht ertragen hat, dass Kollege Chrigi Sifontes nach einer halben Stunde bereits drei Biere intus hatte und er deshalb schleunigst aufholen musste. Folgerichtig darf dem WK-bedingt nicht einsatzfähigen Edeltechniker eine gewisse Mitschuld gegeben werden, was dieser allerdings vehement abstritt. Auch Pascal Pause wollte über seine doch recht ruppige Spielweise nicht viele Worte verlieren. «Es war dumm von mir», sollte er später und mittlerweile mit dem dritten Bierbecher in der Hand zu Protokoll geben.
Apropos Protokoll: Fein säuberlich schmissen die nach wie vor gesperrten Huber-Brüder die obligaten Corona-Reception, an der die Kontaktdaten der Matchbesucher für das Contact Tracing gesammelt wurden. Dieser Frondienst für die Allgemeinheit und im Speziellen für das Bundesamt für Gesundheit wurde honoriert, auch wenn ihn die Hubers mit der für die typischen Verspätung antraten.
Klare Angelegenheit
Am Corona-Stand meldete sich bald einmal auch Zaungast und Ex-Spielmacher Livio Billeter ab. Er habe genug gesehen. Die Hände verwerfend verliess der die Sportanlage. Allzu viel sollte er nicht mehr verpassen. Allerdings entging ihm das fussballerische Highlight des Nachmittags aus Sicht der Platzherren. Edelreservist Tobias Merk kam ins Spiel, sah sich um und schob einem Pfäffiker ein Tunnel. Gäbe es dafür Zusatzpunkte hätte Männedorf sein Punktekonto länst nach oben korrigiert, zumal es für Kollege Bochicchios Olé gegen Ex-Profi Elmer vor Wochenfrist doppelt, wenn nicht sogar dreifach so viele Punkte geben sollte.
Die Punkte holten sich an diesem Nachmittag diskussionslos die Pfäffiker. Nach dem dritten Treffer, liessen sie im zweiten Durchgang noch jene zum 0:4, 0:5 und 0:6 folgen. Und so musste Männedorfs Trainergespann am Ende konstatieren, dass gegen diesen Gegner heute einfach nicht mehr drin lag. Mätz Heusser liess allerdings auch etwas Kritik am Team durchblicken als er sagte, dass die Taktik – hinten dicht stehen und offensiv Nadelstiche setzten – nicht ganz so umgesetzt worden sei, wie er sich dies vorgestellt habe.
Etwas zu feiern gab es dann auf dem Widenbad dennoch: den Geburtstag von Capitano Thomas Huber. Die Sonnenterrasse von Raffis schmucker FC-Beiz bot dafür den idealen Rahmen. Gelegenheit es auf dem Rasen besser zu machen bietet sich der zweiten Mannschaft dann am Dienstagabend. Dann gastiert mit dem FC Herrliberg das nächste der Top-4-Teams dieser Gruppe auf dem Widenbad. Und im letzten Seederby in Stäfa haben die Männedörfler ja gezeigt, dass sie gerade in den Derbies noch eine Schippe drauflegen können.
FC Männedorf II – FC Pfäffikon 0:6 (0:3)
Widenbad. 150 Zuschauer.